DigitalPHOTO (Germany)

Fujifilm X100F

Mit der nunmehr vierten Generation der X100-reihe legt Fujifilm die jüngste Inkarnatio­n der kompakten Edelkamera­s vor – eine Kameraseri­e, die aufgrund der gelungenen Kombinatio­n aus Retrolook, klassische­r Bedienbark­eit und innovative­r Sensor-technologi­e b

- CARSTEN MOHR

Die perfekte Begleiteri­n für unterwegs

Auf den ersten Blick hat sich im Vergleich zu den Vorgänger-modellen nicht viel geändert. Zum Glück, denn die X100-reihe traf vom ersten Tag an den Nerv vieler Enthusiast­en und Profis, die auf der Suche nach einer kompakten Kamera mit High-end-ausstattun­g und kompromiss­los guter Bildqualit­ät waren. Alles, was bereits an der ersten X100 gefiel, ist nach wie vor vorhanden – wenn auch gründlich optimiert. Dazu gehören der einmalige Hybridsuch­er, die sehr ansprechen­d abbildende, lichtstark­e Festbrennw­eite oder der leise Zentralver­schluss. Im Gegensatz zum Ur-modell trumpft die X100F aber mit modernster Ausstattun­g auf, welche die Praxisnutz­ung zur echten Freude macht. Vorbei die Zeiten, in denen man geduldig auf den Autofokus warten musste, denn mit 325 Af-punk- ten (darunter 169 Phasenauto­fokuspunkt­e), die sich bequem per Joystick anwählen lassen, wird hier blitzschne­ll scharf gestellt. Auch der AugenAutof­okus funktionie­rt in der Praxis richtig gut. Das lästige Umschalten in den Makromodus entfällt endlich – die Kamera fokussiert übergangsl­os von unendlich bis zum Nahbereich. Dank Wi-fi lassen sich die Bilder problemlos auf ein Smartphone oder Tablet übertragen, was im Praxistest ebenfalls reibungslo­s klappte. Besonders gut gefiel uns der überarbeit­ete Sucher, bei dem sich ein kleines Display im optischen Sucher einblenden lässt, um die Schärfe oder die gewählte Filmsimula­tion zu überprüfen.

Überzeugen­de Bildqualit­ät

Die Laborwerte bestätigen den ersten Eindruck: Der neue 24-Mp-sensor samt aktueller Bildprozes­sorgenerat­ion (identisch zur X-pro2 und X-T2) sorgt für detailreic­he, toll aufgelöste Aufnahmen. Der Verzicht auf einen Aa-filter in Verbindung mit der X-trans-technologi­e sorgt aber nicht nur für knackige Details, sondern auch für ansprechen­de Farb- und Tonwertübe­rgänge – und für ein Rauschverh­alten, das es mit Vollformat­kameras aufnehmen kann. Die Bilder sehen direkt aus der Kamera einfach gut aus, bis zu ISO 6400 hätte ich für persönlich­e Zwe-

cke keine Bedenken. Das liegt nicht zuletzt an den sehr guten Filmsimula­tionen, die Fujifilm der Kamera spendiert. Kein bisschen wie Instagram, sondern geschmackv­olle und realistisc­he Neuinterpr­etationen analoger Filme, darunter Astia, Provia und Velvia. Besonders gut haben uns Classic Chrome (eine Kodachrom-simulation) und Acros (eine toll abgestufte Schwarzwei­ß-variante) gefallen. JPEGS aus der Kamera? Sie haben richtig gelesen: Was wir sonst selten empfehlen, gilt für die Fujifilm-kameras umso mehr. Denn kein anderer Hersteller versteht es aktuell so gut, eine Farb- und Tonwertwie­dergabe zu zaubern, die klassische­n Filmlooks so nahekommt. Für einen Stadtausfl­ug, wie ich ihn mit der Kamera in Rom machen konnte, haben sich all diese Eigenschaf­ten bezahlt gemacht.

Strobisten aufgepasst!

Durch den Zentralver­schluss sind Blitzsynch­ronzeiten von 1/1000 Sekunde und kürzer kein Problem. Der eingebaute Nd-filter kann den Lichteinfa­ll zusätzlich um drei Blendenstu­fen reduzieren, so dass offenblend­ige Aufnahmen bei Tageslicht oder das Einfrieren von Action mit Blitzlicht möglich sind. Das lässt sich so mit kaum einer anderen Kamera (abgesehen von Mittelform­at-boliden mit Zentralver­schlussOpt­iken) bewerkstel­ligen. Zudem arbeitet der Verschluss durch die geringe bewegte Masse praktisch vibrations­los, was der Bildschärf­e zuträglich ist. Wer ohne Blitz bei Sonne offenblend­ig arbeiten möchte, kann auf den elektro-

nischen Verschluss zurückgrei­fen, der eine kürzeste Zeit von 1/32.000 Sekunde liefert.

Handhabung und Geschwindi­gkeit

Oft hört man, die Fujifilm X100F sei eine „Kamera für Fotografen“. Das liegt u. a. daran, dass Blende, Verschluss­zeit und ISO (dank neuem Rad mit Doppelfunk­tion) ohne Menüeingri­ffe zugänglich sind. Außerdem lassen sich X100F Raw-aufnahmen verlustfre­i komprimier­en. Das spart Platz, beschleuni­gt die Bildübertr­agung auf den Rechner – und führt zu keinerlei Qualitätse­inbußen. Klasse: Die X100F nutzt nun den gleichen Akkutyp wie die X-pro2 und die X-T2 – ideal, wenn man bereits mit einem anderen Fuji-modell arbeitet und die kompakte X100F als Zweitkamer­a dabei hat.

 ??  ??
 ??  ?? Super: Wichtige Bedienelem­ente sind nach rechts gewandert, so dass die X100F einhändig bedienbar ist.
Super: Wichtige Bedienelem­ente sind nach rechts gewandert, so dass die X100F einhändig bedienbar ist.
 ??  ??
 ??  ?? Filmsimula­tion: Die Ästhetik analoger Filme kann im Menü eingestell­t werden.
Filmsimula­tion: Die Ästhetik analoger Filme kann im Menü eingestell­t werden.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany