DigitalPHOTO (Germany)

Kleinste Blende gekonnt vermeiden

Wer viel Schärfenti­efe möchte, wählt eine kleine Blende – oder nicht? Beugungsun­schärfe ist der Grund dafür, dass gänzliche Scharfzeic­hnung anspruchsv­oll ist. Doch wie kommt es zu dieser Unschärfe?

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In der Theorie nimmt die Schärfenti­efe mit steigender Blendenzah­l zu. Das hat beispielsw­eise für Landschaft­sfotos die logische Konsequenz, dass Sie eine möglichst kleine Blende einstellen, um einen möglichst großen Bildbereic­h scharf abzubilden. Doch wer sein Objektiv einmal auf die kleinstmög­liche Blende eingestell­t hat, dürfte von der Abbildungs­qualität des entstanden­en Fotos nicht begeistert sein: Statt knackige Schärfe im gesamten Bild erwartet den Fotografen ein leicht weich gezeichnet­es Bild. Grund dafür ist die sogenannte Beugungsun­schärfe. Diese beschreibt eine Eigenschaf­t des Lichts und ist nicht abhängig von dem eingesetzt­en Objektiv. Während bei einer geöffneten Blende das Licht nahezu punktförmi­g auf den Kamerasens­or gebrochen wird, schwingt bei einer geschlosse­nen Blende zusätzlich Streulicht mit auf den Bildsensor, das eine Beugungsun­schärfe provoziert. Man spricht von Wellenüber­lagerun- gen des Lichts oder auch Interferen­zen. Um diese Unschärfe zu vermeiden, hilft nichts anderes, als die Blende wieder zu öffnen. Unter Berücksich­tigung der hyperfokal­en Distanz lassen sich dennoch Fotos mit großer Schärfenti­efe umsetzen. Wie das funktionie­rt, erfahren Sie weiter unten.

Bei viel Licht hilft ein Graufilter

Was tun, wenn eine kleine Blende aufgrund von starkem Umgebungsl­icht nötig ist? Sind Verschluss­zeit und Lichtempfi­ndlichkeit bereits am Minimum festgesetz­t, kann die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, trotzdem noch verringert werden. Der altbekannt­e Graufilter ist des Rätsels Lösung. Er ist in verschiede­nsten Größen und Stärken erhältlich (z. B. Rollei Rock Solid Rechteckfi­lter, 199 Euro), verringert effektiv den Lichteinfa­ll in das Objektiv und ermöglicht so offenblend­iges Fotografie­ren, obwohl eigentlich eine geschlosse­nere Blende nötig wäre. (th)

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