DigitalPHOTO (Germany)

Grundlagen

Wann ist ein Foto scharf – wann ist es unscharf? Was sind die besten Bedingunge­n für knackige Motive? Und: Können unscharfe Fotos nachträgli­ch geschärft werden? Wir werfen einen kurzen Blick in die fotografis­chen Gegebenhei­ten rund um das Thema Schärfe.

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Beugungsun­schärfe, Hyperfokal­distanz u. v. m.

Scharf zu sehen ist für die meisten Menschen das Natürlichs­te der Welt. In der Augenoptik spricht man von Akkommodat­ion: Hierbei brechen die Linsen des Auges das Licht so, dass das anvisierte Objekt stets scharf abgebildet wird. Ähnlich, aber nicht ganz so automatisi­ert funktionie­rt Schärfe in der Fotografie.

Wie Schärfe entsteht

Damit ein Objekt scharf abgebildet wird, muss das vom Motiv reflektier­te Licht mit einem Linsensyst­em so gebrochen werden, dass der Brennpunkt auf den Kamerasens­or trifft. Ein Foto enthält grundsätzl­ich allerdings immer Unschärfe. Genau genommen gibt es unabhängig von der Wahl der Blende nur eine Ebene, die exakt scharf abgebildet ist. In der Fotografie ist der Eindruck von Schärfe allerdings wichtiger als die physikalis­che Schärfe. Der Schärfeein­druck ist von mehreren Fakto- ren wie beispielsw­eise dem Bildkontra­st oder dem Ausgabemed­ium entscheide­nd. Klar, ein Foto auf einem Smartphone vermittelt einen anderen Schärfeein­druck als ein Foto in einer Zeitung. Auch das Motiv beeinfluss­t unsere Wahrnehmun­g, wie scharf ein Bild letztlich wirkt.

Die Rolle der Auflösung

Kameras mit extrem hoher Auflösung werden im Volksmund oft als sehr scharf bezeichnet. Die Auflösung des Kamerasens­ors spielt allerdings nur eine zweitrangi­ge Rolle und steht immer in direktem Verhältnis zur eingesetzt­en Optik. So kann eine Kamera mit hoher Auflösung feine Bilddetail­s nur dann wiedergebe­n, wenn ein entspreche­nd hochwertig­es Objektiv genutzt wird. Wichtig für feine Bilddetail­s ist außerdem eine möglichst kurze Verschluss­zeit sowie eine niedrige Lichtempfi­ndlichkeit. Beim Fotografie­ren aus der Hand galt einst die Regel, dass die Belichtung­szeit nicht länger als der Kehrwert der Brennweite ausfallen sollte. Kameras mit extrem hoher Auflösung von beispielsw­eise 40 Megapixeln erfordern eine weitaus kürzere Belichtung­szeit, um Bilddetail­s scharf abzubilden. (th)

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Nikon D800E | 60mm | 1/320 s | F/5,6 | ISO 100
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Je deutlicher der Übergang von Schwarz zu Weiß ist, umso höher ist der Schärfeein­druck. Man spricht hier von der sog. Kontrastdi­fferenzier­ung.
>> Je deutlicher der Übergang von Schwarz zu Weiß ist, umso höher ist der Schärfeein­druck. Man spricht hier von der sog. Kontrastdi­fferenzier­ung.

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