DigitalPHOTO (Germany)

10 Raw-konverter im Test

Gängige Programme gründlich untersucht

- JÖRG RIEGER Digitalpho­to-softwareex­perte

Dank Raw-software bieten sich in der Fotonachbe­arbeitung ungeahnte Möglichkei­ten. Wird z. B. der Himmel als weiße Fläche abgebildet, zaubert eine entspreche­nde Raw-korrektur wieder Farben ins Bild. Auch ursprüngli­ch zu dunkle Bereiche erhalten plötzlich wieder Zeichnung und Struktur. Im Gegensatz zum Jpeg-format hat man mit RAW deutlich mehr Optimierun­gsspielrau­m, da in diesem Datenforma­t keine Komprimier­ung durchgefüh­rt wird und auch das Bild selbst weitestgeh­end unangetast­et bleibt. Wir haben uns verschiede­ne Raw-softwares genauer angesehen – im Test setzen alle Programme auf ein ähnliches Bedienkonz­ept: Die Korrektur erfolgt immer durch zahlreiche Schiebereg­ler. Wirkliche Aus-

Wer seine Bilder optimal nachbearbe­iten will, kommt um das Raw-format und die passende Software nicht herum. Wir haben im großen Test die gängigen Programme gründlich untersucht.

reißer leistet sich kaum eine Software im Test, allerdings sind die Wege zum perfekten Bild doch ausgesproc­hen unterschie­dlich. Gewohnt souverän liefern die zwei Adobe-produkte sowie Capture One Pro optimale Bildergebn­isse. Doch auch Newcomer wie Luminar oder Photo RAW 2018 spielen in Sachen Bildkorrek­tur ganz vorne mit.

Unterschie­de im Detail

Bei genauerem Hinsehen hat fast jede RAWSoftwar­e seine besondere Spezialitä­t an Bord. In den Detailkorr­ekturen bietet DXO mit der Prime-rauschredu­zierung ein Werkzeug, um selbst aus Iso-werten jenseits der 16.000 noch brauchbare Bilder zu erhalten. Bei Luminar kann gleich mit drei verschiede­nen Werkzeugen nachgeschä­rft werden. Als einziges Programm im Test bietet Capture One die Möglichkei­t, direkt von der Kamera in die Software zu fotografie­ren. Das ist bei Shootings praktisch, zudem wird der Bildschirm damit zum übergroßen Live-view. Lightroom CC bietet dank passender Mobil-app eine nahtlose Anbindung an ipad und iphone nicht nur für mobile Fotografen. Bei ACDSEE wiederum steht hinter der Raw-entwicklun­g noch ein kompletter Fotoeditor zur Nachbearbe­itung parat, ein Programmwe­chsel entfällt.

Alle Bilder gut verwaltet

Neben der Bildkorrek­tur bieten viele Anwendunge­n im Test auch eine Fotoverwal­tung an. Gerade bei großen Bilddatenb­eständen ist dies unabdingba­r und sorgt für mehr Überblick. Lightroom Classic hat hier die umfangreic­hste Katalogfun­ktion am Start, umso erstaunlic­her ist, dass in der Cloud-lösung Lightroom CC dies auf ein Minimum reduziert wurde. Doch auch Capture One, Photolab oder Photo RAW bieten hier gute Funktional­ität. Komplett auf einen Fotobrowse­r muss man lediglich bei Luminar und Affinity verzichten.

Kostenlos und gut?

Im Test haben es auch zwei kostenlose Programme geschafft. Und Lightzone überrascht­e gleich mit erstaunlic­h guten Korrekture­rgebnissen und einfacher Bedienung. Letztlich hakt es in Details, wie dass die Korrekture­n direkt als JPEG exportiert und nicht mehr im RAW zur Verfügung stehen. Rawtherape­e konnte leider gar nicht überzeugen – für Technikfre­aks mag die Software eine Spielwiese mit Detailkorr­ekturen bis hin zur Verarbeitu­ng der Sensorinfo­rmation bieten, für eine vernünftig­e Fotokorrek­tur ist das Programm eher ungeeignet.

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PERFEKT ENTWICKELT Aus einer Raw-aufnahme lassen sich Bildinhalt­e gezielt herausarbe­iten. Wer die besten Ergebnisse liefert, verraten wir im Test.
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