10 Raw-konverter im Test
Gängige Programme gründlich untersucht
Dank Raw-software bieten sich in der Fotonachbearbeitung ungeahnte Möglichkeiten. Wird z. B. der Himmel als weiße Fläche abgebildet, zaubert eine entsprechende Raw-korrektur wieder Farben ins Bild. Auch ursprünglich zu dunkle Bereiche erhalten plötzlich wieder Zeichnung und Struktur. Im Gegensatz zum Jpeg-format hat man mit RAW deutlich mehr Optimierungsspielraum, da in diesem Datenformat keine Komprimierung durchgeführt wird und auch das Bild selbst weitestgehend unangetastet bleibt. Wir haben uns verschiedene Raw-softwares genauer angesehen – im Test setzen alle Programme auf ein ähnliches Bedienkonzept: Die Korrektur erfolgt immer durch zahlreiche Schieberegler. Wirkliche Aus-
Wer seine Bilder optimal nachbearbeiten will, kommt um das Raw-format und die passende Software nicht herum. Wir haben im großen Test die gängigen Programme gründlich untersucht.
reißer leistet sich kaum eine Software im Test, allerdings sind die Wege zum perfekten Bild doch ausgesprochen unterschiedlich. Gewohnt souverän liefern die zwei Adobe-produkte sowie Capture One Pro optimale Bildergebnisse. Doch auch Newcomer wie Luminar oder Photo RAW 2018 spielen in Sachen Bildkorrektur ganz vorne mit.
Unterschiede im Detail
Bei genauerem Hinsehen hat fast jede RAWSoftware seine besondere Spezialität an Bord. In den Detailkorrekturen bietet DXO mit der Prime-rauschreduzierung ein Werkzeug, um selbst aus Iso-werten jenseits der 16.000 noch brauchbare Bilder zu erhalten. Bei Luminar kann gleich mit drei verschiedenen Werkzeugen nachgeschärft werden. Als einziges Programm im Test bietet Capture One die Möglichkeit, direkt von der Kamera in die Software zu fotografieren. Das ist bei Shootings praktisch, zudem wird der Bildschirm damit zum übergroßen Live-view. Lightroom CC bietet dank passender Mobil-app eine nahtlose Anbindung an ipad und iphone nicht nur für mobile Fotografen. Bei ACDSEE wiederum steht hinter der Raw-entwicklung noch ein kompletter Fotoeditor zur Nachbearbeitung parat, ein Programmwechsel entfällt.
Alle Bilder gut verwaltet
Neben der Bildkorrektur bieten viele Anwendungen im Test auch eine Fotoverwaltung an. Gerade bei großen Bilddatenbeständen ist dies unabdingbar und sorgt für mehr Überblick. Lightroom Classic hat hier die umfangreichste Katalogfunktion am Start, umso erstaunlicher ist, dass in der Cloud-lösung Lightroom CC dies auf ein Minimum reduziert wurde. Doch auch Capture One, Photolab oder Photo RAW bieten hier gute Funktionalität. Komplett auf einen Fotobrowser muss man lediglich bei Luminar und Affinity verzichten.
Kostenlos und gut?
Im Test haben es auch zwei kostenlose Programme geschafft. Und Lightzone überraschte gleich mit erstaunlich guten Korrekturergebnissen und einfacher Bedienung. Letztlich hakt es in Details, wie dass die Korrekturen direkt als JPEG exportiert und nicht mehr im RAW zur Verfügung stehen. Rawtherapee konnte leider gar nicht überzeugen – für Technikfreaks mag die Software eine Spielwiese mit Detailkorrekturen bis hin zur Verarbeitung der Sensorinformation bieten, für eine vernünftige Fotokorrektur ist das Programm eher ungeeignet.