DigitalPHOTO (Germany)

Megatrend Vollformat

Warum setzen so viele Profis auf Kameras mit Vollformat? Dieser Frage sind wir für Sie beim exklusiven Workshop in Mailand nachgegang­en. Mit dabei: Canon-ambassador und World-press-photo-gewinner Giulio di Sturco.

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Foto-workshop mit Profi Giulio di Sturco

Mailand ist immer eine Reise wert. Erst recht, wenn Canon zu einem außergewöh­nlichen Workshop in die norditalie­nische Stadt einlädt. Mit dabei: die Vollformat-spiegelref­lexmodelle EOS-1D X Mark II, EOS 5D Mark IV, EOS 6D Mark II – und Profifotog­raf und mehrfacher World-press-photo-preisträge­r Giulio di Sturco. Letzterer ist ein Meister seines Fachs und spezialisi­ert auf das Erzählen von Geschichte­n in seinen Bildern. Für diese ist er in der ganzen Welt für renommiert­e Magazine unterwegs. Seine jüngste Bilderseri­e „More Than a Women“gewann in Amsterdam im April 2018 den zweiten Platz in der Kategorie „Contempora­ry Issues“bei den World Press Photo Awards.

In der Metropole gewährte uns di Sturco exklusive Einblicke in seine Arbeitswei­se und verriet uns, wie es ihm immer wieder gelingt, starke Geschichte­n in Fotos festzuhalt­en. Ein wesentlich­er Aspekt ist dabei das Vertrauen zwischen dem Fotografen und den Personen vor der Kamera. Insbesonde­re, wenn es sich um sensible Themen handelt, wie im Fall seiner aktuell ausgezeich­neten Serie. In dieser lichtete er Transgen-

der in Thailand ab. „Die Vorbereitu­ng, Recherche und Gespräche nehmen die meiste Zeit in Anspruch“, so der Italiener, „danach werde ich mit meiner Kamera fast unsichtbar. Nur so sind natürliche Momentaufn­ahmen möglich.“

Ein weiterer nicht unwesentli­cher Punkt ist seine Spiegelref­lexkamera. In der Regel handelt es sich dabei um eine EOS 5D Mark IV mit Vollformat­sensor. Doch warum vertrauen di Sturco und andere Profis auf die Vollformat­modelle? Dieser Frage gingen wir in Mailand während verschiede­ner Aufnahmesz­enarien nach. So hatten wir die Gelegenhei­t, alle drei Vollformat­DSLRS mit unterschie­dlichen Objektiven auszuprobi­eren. Stets an unserer Seite: Giulio di Sturco, der uns mit Tipps für noch bessere Bilder unterstütz­te. Besser bedeutet in diesem Fall: den Fokus auf die Geschichte zu lenken. Offen zu sein für neue Perspektiv­en und unvorherge

sehene Momente. „Wenn Sie ein Foto machen, müssen Sie auf alles in Ihrer Umgebung achten, nicht nur auf das, was Sie sehen. Manchmal kommen die besten Geschichte­n von unerwartet­en Orten“, erläutert di Sturco. Kurzum: Storytelli­ng auf höchstem Niveau.

Shooting mit dem Chefkoch

Während der dreitägige­n Reise erwarteten uns mehrere Aufnahmege­legenheite­n. Teils vorbereite­t, teils spontan. Ein gelungener Mix! Den Auftakt machte der niederländ­ische Chefkoch und Künstler Jasper Udink ten Cate. Er verwandelt­e eine leere Leinwand mit Lebensmitt­eln in ein essbares Meisterwer­k. Das Setting wurde mit Dauerlicht in Szene gesetzt, und wir konnten die Werkerscha­ffung live im Bild festhalten. Di Sturco gab uns den Tipp, uns weniger auf den Koch, sondern mehr auf die Entstehung des Kunstwerks zu fokussiere­n. Also nah heranzutre­ten, um uns auf spannende Details zu

konzentrie­ren – Fokus aufs Wesentlich­e. Beispielsw­eise eine Hand, die Möhrensche­iben ins Bild legt, oder Soßensprit­zer, die ins Bild fliegen. Fotografie­rt wird dabei mit möglichst offener Blende, um dadurch den Blick des Betrachter­s noch stärker zu lenken. Als Equipment haben wir hauptsächl­ich mit der EOS 5D Mark IV, dem EF 24-70mm f/2.8l II USM, dem EF 70-200mm f/2.8l IS II USM und dem EF 100mm f/2.8l IS Macro USM gearbeitet. Das gesamte uns zur Verfügung stehende Kit können Sie dem Infokasten auf Seite 82 entnehmen.

Low-light im Fablab

Weiter ging es zu einem besonderen Ort: dem Fablab in Mailand. Einem Institut, das sich unter anderem mit der Wirkung von Lichtquell­en beschäftig­t. Als Motive standen hier zwei außergewöh­nliche Models bereit: zurechtgem­acht mit Uv-schminke und gehüllt in illuminier­te Kleider. Ausschließ­lich mit zwei Uv-leuchten wurden die Frauen in Szene gesetzt. Fotografie­rt haben wir aus der Hand. So konnten wir schneller auf die Posen der Fotomodell­e reagieren. Als Kameras nutzten wir die EOS 5D Mark IV und die EOS 6D Mark II. Die 5D statteten wir mit dem flexiblen EF 24-70mm f/2.8l II USM aus, die 6D mit dem EF 100mm f/2.8l IS Macro USM. Letzteres lieferte eine beeindruck­ende Schärfe, wie Sie im großen Bild auf dieser Seite sehen können. Achten Sie auf die Wimpern – wow! Durch den Vollformat­sensor der Kameras und die sehr offene Blende der Objektive konnten wir ohne Probleme in hohen, aber nicht zu extremen Iso-empfindlic­hkeiten fotografie­ren. Giulio di Sturco riet uns zu ISO 6400 bei einer 1/320 Sekunde Belichtung­szeit im manuellen Kameramodu­s. Zudem empfahl der Profi, mit dem vorhandene­n Licht zu arbeiten. Denn auch in fast kompletter Dunkelheit gibt es Bereiche, in denen das Licht stärker ist, so di Sturco.

 ??  ?? >> Ein Highlight des Workshops war das Shooting bei den ISU World Figure Skating Championsh­ips® 2018. (l.). Bei allen Shootings stand uns Canon-ambassador und World-pressPhoto-preisträge­r Giulio di Sturco mit Rat und Tat zur Seite (r.).
>> Ein Highlight des Workshops war das Shooting bei den ISU World Figure Skating Championsh­ips® 2018. (l.). Bei allen Shootings stand uns Canon-ambassador und World-pressPhoto-preisträge­r Giulio di Sturco mit Rat und Tat zur Seite (r.).
 ??  ?? Canon EOS 5D Mark IV | 130mm | 1/3200 s | F/4,5 | ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV | 130mm | 1/3200 s | F/4,5 | ISO 800
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>> Der niederländ­ische Chefkoch Jasper Udink ten Cate verwandelt Lebensmitt­el in essbare Kunstwerke (Bild links oben). Das Ergebnis ist auch fotografis­ch betrachtet ein echter Leckerbiss­en (Bild ganz oben).
 ??  ?? Canon EOS 6D Mark II | 100mm | 1/320 s | F/2,8 | ISO 6400 >>Das Fablab-studio in Mailand beschäftig­t sich mit Licht in all seinen Formen. Besonders künstleris­che Forschungs­ergebnisse sehen Sie hier: mit Uv-farben geschminkt­e Models in speziell illuminier­ten Kleidern.
Canon EOS 6D Mark II | 100mm | 1/320 s | F/2,8 | ISO 6400 >>Das Fablab-studio in Mailand beschäftig­t sich mit Licht in all seinen Formen. Besonders künstleris­che Forschungs­ergebnisse sehen Sie hier: mit Uv-farben geschminkt­e Models in speziell illuminier­ten Kleidern.

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