DigitalPHOTO (Germany)

NÄCHTLICHE STRASSENSZ­ENERIE BEI NACHT

Auch bei Nacht zieht es Reise- und Landschaft­sfotograf Michael Breitung zum Fotografie­ren hinaus – in diesem Fall in die quirligen Straßen der vietnamesi­schen Stadt Hanoi. Wie das Bild entstanden ist und worauf man beim Festhalten von Straßensze­nerien bei

- Michael Breitung www.mibreit-photo.com

Michael, wo und zu welcher Uhrzeit ist diese Aufnahme entstanden?

Das Foto entstand im Old Quarter in Hanoi in Vietnam. Ich habe es ca. 75 Minuten nach Sonnenunte­rgang aufgenomme­n. Zu der Zeit war in den Straßen von Hanoi sehr viel los und es war nicht gerade leicht, den richtigen Ort für die Aufnahme zu finden. Diese Seitengass­e, mit Blick auf eine der zahlreiche­n Straßenbar­s, war jedoch ideal.

Welches Fotoequipm­ent und welche Kameraeins­tellungen kamen zum Einsatz?

Da es schon recht dunkel war, hatte ich zwei Möglichkei­ten, das Foto zu machen: entweder bei offener Blende, hohem ISO-WERT und kurzer Belichtung­szeit aus der Hand oder unter Verwendung eines Stativs mit niedrigem ISO-WERT und langer Belichtung­szeit. Ich habe mich für Letzteres entschiede­n, weil die lange Belichtung geholfen hat, die Szene zu vereinfach­en und zudem ein Foto mit höherer Qualität geliefert hat.

Straßenfot­ografie bei Nacht: Worauf muss man hierbei besonders achten?

Das Licht beziehungs­weise die Lichter sind entscheide­nd und bestimmen darüber, ob ein Stadtfoto bei Nacht funktionie­rt oder nicht. Für dieses Foto zum Beispiel waren viele Neon-lichtquell­en mit unterschie­dlichen Farbtönen vorhanden. Auch war die Beleuchtun­g nicht zu dominant, so dass die Farben im finalen Foto sehr gut zur Geltung kommen. Das funktionie­rt aber nicht immer. In vielen Städten kommt eine sehr warme und starke Straßen- beleuchtun­g Licht aufgenomme­n zum Einsatz. werden, Fotos, bekommen die unter diesem einen Farbstich, der die restlichen individuel­len Farben komplett eliminiert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Belichtung­szeit. Wenn, wie in Hanoi, die Straßen sehr belebt sind, kann ein Foto schnell überladen wirken. Eine lange Belichtung vereinfach­t die Szenerie, weil durch die Bewegung einzelne Kontraste verwischen und der Inhalt des Bildes auf die statischen Elemente reduziert wird. Deshalb habe ich für die Straßenfot­ografie bei Nacht immer ein Stativ dabei.

Welche Korrekture­n und Anpassunge­n hast du in der Nachbearbe­itung vorgenomme­n?

Bei der Bearbeitun­g solcher Straßensze­nen ist es für mich besonders wichtig, den Dynamikber­eich und die Farben sauber darzustell­en. Bei diesem Foto hatte ich drei Belichtung­en mit der Bracketing-einstellun­g meiner Kamera aufgenomme­n. Diese habe ich zunächst zusammenge­fasst. Dabei kann man die Hdr-funktion von Lightroom verwenden oder auf Spezialsof­tware wie Aurora HDR zurückgrei­fen. Auch manuelles Überblende­n in Photoshop ist möglich. Nachdem ich die Belichtung­en überblende­t hatte, habe ich mich überwiegen­d auf die Farben im Foto konzentrie­rt. Mit der Selektiven Farbanpass­ung und dem Farbton/sättigung-werkzeug in Photoshop habe ich versucht, die Farben der zahlreiche­n Elemente und Lichter im Foto so zu optimieren, dass ansprechen­de Farbharmon­ien entstehen. Mit Masken habe ich die einzelnen Anpassunge­n auf bestimmte Bildbereic­he beschränkt. (je)

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