KAMERAEINSTELLUNGEN BEI NACHT
Natürlich variieren die optimalen Kameraeinstellungen von Motiv zu Motiv. Diese Grundeinstellungen werden Ihnen jedoch dabei helfen, das Motiv im Dunkeln bestmöglich festzuhalten.
MANUELLER MODUS: Für Anfänger eignet sich natürlich auch das Motivprogramm Nachtaufnahmen. Im besten Fall nutzen Sie jedoch den manuellen Modus (M), um Blendenwert und Belichtungszeit optimal einzustellen. BILDQUALITÄT: Um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen, sollten Sie in Ihrer Kamera einstellen, dass die Dateien im Raw-format – und nicht JPEG – gespeichert werden. In den Rawdateien bleiben alle Bilddaten enthalten und Sie können in der Nachbearbeitung zahlreiche Korrekturen verlustfrei vornehmen. AUFNAHMEMODUS: In den meisten Situationen können Sie auf Ihren gewohnten Aufnahmemodus zurückgreifen und die Belichtungsmessung der Kamera überlassen. Machen Sie eine Testaufnahme und nehmen Sie anhand des Histogramms Verbesserungen vor, bevor Sie das endgültige Foto aufzeichnen. Bei sehr dunklen Umgebungen kann es aber vorkommen, dass Sie mit Belichtungszeiten arbeiten müssen, die länger sind als 30 Sekunden. Gleichen Sie dies durch eine Erhöhung des Isowerts oder durch eine größere Blende aus. Alternativ können Sie in den Langzeitbelichtungsmodus B wechseln, um die Dauer der Belichtung manuell zu steuern.
BLENDE: Große Blenden erhöhen die einfallende Lichtmenge. Lichtstarke Objektive mit großen Offenblenden wie f/1,4 eignen sich deshalb ideal für Ihre Nachtaufnahmen. So können Sie kurze Belichtungszeiten nutzen, um aus der Hand zu fotografieren. Allerdings bieten auch kleine Blendenöffnungen wie f/16 einen Vorteil, da sie Lichtquellen mit einem attraktiven Sterneffekt versehen (siehe auch Seite 63). ISO-WERT: Hohe Iso-empfindlichkeiten ermöglichen den Einsatz von kurzen Belichtungszeiten, was bei hell erleuchteten Stadtansichten sogar das Fotografieren aus der Hand möglich macht – insbesondere, wenn Sie ein Objektiv mit Bildstabilisator verwenden. Um rauschfreie Aufnahmen ohne Farbstiche zu erhalten und um den Dynamikumfang des Sensors Ihrer Kamera voll auszuschöpfen, sollten Sie aber den ISOWERT so niedrig wie möglich wählen (maximal ISO 400 oder 800) und ein Stativ verwenden. BLITZ: Durch den Einsatz eines Blitzes lassen sich Motive im Vordergrund aufhellen, während der Hintergrund in ein tiefes Schwarz getaucht wird. Eine Alternative bietet die Langzeitsynchronisation, bei der eine lange Belichtungszeit genutzt wird, um den Hintergrund ausreichend hell abzubilden. Diese Option ist im A/avmodus automatisch aktiviert, kann aber zu verwackelten Bildern führen. Sie können die automatisch wählbaren Belichtungszeiten aber im Blitzmenü begrenzen, um dies zu verhindern. LIVE-VIEW: Dunkle Umgebungen machen es nahezu unmöglich, mit dem Autofokus exakt arbeiten zu können. Dafür können Sie aber das Lc-display nutzen, um in Live-view exakt manuell zu fokussieren. Zoomen Sie näher an das Motiv heran, um die Schärfe zu überprüfen. Sollte das Bild auf dem Display zu dunkel erscheinen, erhöhen Sie den ISO-WERT, öffnen Sie die Blende oder wählen Sie eine längere Belichtungszeit, bis das Bild ausreichend hell ist.