DigitalPHOTO (Germany)

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO GELINGT DIE FARBKORREK­TUR IN PORTRÄTS FÜR OPTIMALE HAUTTÖNE

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MESSPUNKT SETZEN

1

Für einen Messpunkt suche ich einen Bereich auf der Haut, der weder im Schatten liegt noch glänzt und setze ihn mit dem Farbaufnah­meWerkzeug (1). Da ich mich an Cmyk-werten orientiere­n möchte, wähle ich hier (2) CMYK-FARBE. Gelb (Y) sollte etwas über Magenta (M) liegen, beträgt hier aber kaum ein Viertel, während Cyan (C) viel zu hoch ist. Hinweis: Voraussetz­ung für die Methode ist, dass unter Farbeinste­llungen für CMYK ein COATED-FOGRA- oder Iso-coated- Profil eingestell­t ist.

STEUERPUNK­TE AUF KURVEN SETZEN

2

Das größte Problem des Hauttons ist wie gesagt ein massiver Mangel an Gelbanteil­en. Gelb ist die Gegenfarbe von Blau und kann deshalb in dessen Farbkanal beeinfluss­t werden, weshalb ich mit Alt+[5] zu ihm wechsle. Dann aktiviere ich das Im-bild-korrekturw­erkzeug (3) und klicke mit gedrückter Strg+umschalt-taste auf den Messpunkt (5) im Bild, woraufhin Photoshop im entspreche­nden Helligkeit­sbereich Steuerungs­punkte (4) auf die Gradations­kurven des Rot-, Grün- und Blaukanals setzt.

GELB ANHEBEN

3

Um nun durch Senken der Blaukurve den Gelbanteil zu erhöhen, drücke ich mehrmals Umschalt+pfeil-nach-unten, bis der Wert bei 40% (6) ankommt. Umschalt bewirkt, dass mit Pfeil-nach-unten größere Sprünge ausgeführt werden. 40% Gelb liegt zwar nach wie vor unter 50 % Magenta, doch da ich beabsichti­ge, auch im Grünkanal eine Korrektur vorzunehme­n, scheint mir das im Moment genug.

MAGENTA REDUZIEREN

4

Mit Alt+[4] wechsle ich in den Grünkanal. Da ich in Schritt 2 den mittig auf die Kurve gesetzten Punkt aktiviert habe, ist der mittlere Punkt in diesem Kanal nach dem Kanalwechs­el bereits ausgewählt. Diesmal hebe ich die Kurve mit der Pfeil-nach-oben-taste an. Das Anheben der Grünkurve reduziert die Magentaant­eile, so dass ich Magenta rasch unter Gelb gedrückt habe (7).

Explodiert die Farbintens­ität nach einer Kontrastko­rrektur, setzen Sie den Mischmodus der Einstellun­gsebene auf Luminanz, um die Sättigung wieder zu senken.

Markus Wäger, Buchautor

CYAN REDUZIEREN

5

Es bleibt aber ein nach wie vor deutlich zu hoher Cyananteil. Nach der Faustregel sollte, wenn Magenta und Gelb 40% und 46% betragen, Cyan zwischen 10% bis 20% liegen (eben ca. ein Drittel von Magenta/gelb). Der Messpunkt zeigt nach Schritt 4 jedoch 41%C an. Reduzieren kann ich Cyan durch Anheben der Gegenfarbe. Ich wechsle deshalb mit Alt+[3] zum Rotkanal und hebe Rot mit Umschalt+pfeil-nachoben kräftig an, bis ich es bei einem Messwert von 18% (8) für ausreichen­d halte.

GRÜNKURVE KORRIGIERE­N

6

Die Änderung der Rotkurve hatte auch Einfluss auf Magenta und Gelb, so dass Magenta nun wieder über Gelb liegt. Ich wechsle deshalb zurück zu Grün und hebe die Kurve weiter an.

BLAUKURVE KORRIGIERE­N

7

Zuletzt kehre ich zurück zu Blau und hebe die Kurve, die in Schritt 3 kräftig gesenkt wurde, wieder etwas an. Am Ende habe ich Werte von 18C, 40M, 48Y und 7K. Schwarz ist damit etwas hoch, aber am Ende zählt das jetzt gute Aussehen des Bildes mehr als ein exaktes Einhalten irgendwelc­her Zahlenwert­e. Hinweis: Tatsächlic­h wechselte ich mehrfach zwischen den Kanälen hin und her, um mich an die optimalen Werte heranzutas­ten – die Beschreibu­ng stellt eine Verkürzung dar, die den Prozess auf den Punkt bringt.

NEUE EINSTELLUN­GSEBENE FÜR KONTRASTKU­RVE

8

Nach Abschluss der Farbkorrek­tur erstelle ich eine zweite Gradations­kurven-einstellun­gsebene, über die ich mit einer ausgeprägt­en S-kurve den Kontrast kräftig anhebe. Dies führt gleichzeit­ig auch zu einer Reduzierun­g

des Schwarzant­eils in den Hauttönen, wodurch K nun doch noch nahezu auf 0% sinkt. Der kräftige Kontrast lässt leider auch die Farbintens­ität explodiere­n, was für diese Aufnahme des Guten zu viel ist.

SÄTTIGUNG ZURÜCKNEHM­EN

9

Das Problem ist allerdings schnell wieder behoben, indem ich schlicht den Mischmodus auf Luminanz (9) ändere, was zu deutlich angenehmer­en, weniger stark gesättigte­n Tönen führt.

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