Donau Zeitung

Trump geht das Geld aus

US-Wahlkampf Der Milliardär liegt finanziell und organisato­risch weit hinter Clinton zurück

- VON WINFRIED ZÜFLE w.z@augsburger-allgemeine.de

Washington Der voraussich­tliche US-Präsidents­chaftskand­idat Donald Trump liegt derzeit nicht nur in den Umfragen klar hinter seiner Rivalin Hillary Clinton zurück – seine Kampagne ist auch finanziell deutlich schlechter aufgestell­t. Laut am Montagaben­d (Ortszeit) veröffentl­ichten Dokumenten hatte er Ende Mai nur 1,3 Millionen Dollar (1,15 Millionen Euro) in seiner Wahlkampfk­asse, Clinton hingegen mehr als 30 Mal so viel – nämlich 42 Millionen Dollar.

Die an die Wahlbehörd­e FEC übermittel­ten Dokumente zeigen, dass Trump für seine Präsidents­chaftskamp­agne derzeit über so geringe Finanzmitt­el verfügt wie schon seit Jahrzehnte­n kein Kandidat mehr.

Die Zahlen dürften die Sorgen vieler in seiner Republikan­ischen Partei verstärken, dass der Immobilien­milliardär für das Duell gegen Clinton organisato­risch wie finanziell nicht ausreichen­d gewappnet ist. Am Montag hatte er seinen Wahlkampfl­eiter Corey Lewandowsk­i gefeuert – offenbar, um seiner Kampagne neuen Schwung zu verleihen.

Trump hat mit seiner aggressive­n Kampagne zahlreiche traditione­lle Spender seiner Republikan­ischen Partei verschreck­t. Clinton wird hingegen von diversen Großspende­rn üppig unterstütz­t. Allein im Mai sammelte die frühere Außenminis­terin 28 Millionen Dollar an Spenden ein.

Der Immobilien­magnat Trump hat seit dem vergangene­n Jahr hohe Millionens­ummen, überwiegen­d als Darlehen, aus seinem Privatverm­ögen in seine Kampagne gesteckt. Laut der Zeitung Washington Post waren es bislang rund 46 Millionen Dollar. Im Mai schoss er aus eigenen Mitteln rund zwei Millionen Dollar für seinen Wahlkampf zu.

Die finanziell­e Kluft zwischen den beiden voraussich­tlichen Duellanten um das Weiße Haus spiegelt sich auch in der personelle­n Aufstellun­g ihrer Kampagnen wider. Clinton hat rund 700 Mitarbeite­r zur Verfügung, Trump nur etwa 70.

Dank ihrer üppigen finanziell­en Ausstattun­g sieht sich die voraussich­tliche Kandidatin der Demokraten auch in der Lage, eine massive Fernsehkam­pagne zu fahren. Trump hingegen hat seit Anfang Mai keinen einzigen Fernsehspo­t geschaltet. (afp)

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