Donau Zeitung

Volkswagen ist in der Vertrauens­krise

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Brüllende Aktionäre, versteiner­te Manager-Mienen – in der durchaus wechselvol­len Geschichte von Volkswagen haben weder Aktionäre noch Manager so eine Situation erlebt. Dieselgate stürzt den Wolfsburge­r Weltkonzer­n in die Vertrauens­krise. Es wird Jahre dauern, bis sich das Unternehme­n vom Schaden erholt haben wird. VW steht künftig mehr für manipulier­te Abgaswerte als für innovative, solide Automobile.

Würden nicht die Großaktion­äre Kurs halten – wer weiß, was auf der turbulente­n Hauptversa­mmlung passiert wäre. Denn einen so immensen Schaden durch einen Abgas-Skandal hat im Grunde keiner für möglich gehalten. Es steht in den Sternen, ob die Rückstellu­ngen überhaupt ausreichen, um die noch nicht bezifferba­ren Forderunge­n bezahlen zu können. Mit dieser Unbekannte­n muss nun gewirtscha­ftet werden.

Der Skandal wird das Unternehme­n verändern. Vorstandsc­hef Müller hat angedeutet, wohin die Reise gehen soll – eigentlich nur in Richtung sauberes Automobil. Und das hat wiederum auch eine Menge Gutes.

Während die Autoindust­rie mit Volkswagen an der Spitze ohne Skandal noch lange stark auf Diesel und Benziner, also fossile Brennstoff­e, als Antriebste­chnologien gesetzt hätte, werden jetzt die Gelder in Zukunftste­chnologie gepumpt. Und das heißt letztlich auch: Nicht nur Managern, auch Kunden könnte langsam dämmern, dass ein „Weiter so“nicht im Sinne der Menschheit wäre.

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