Donau Zeitung

So reich ist das Bistum Augsburg

Zum zweiten Mal legt es sein Vermögen offen

- VON DANIEL WIRSCHING

Augsburg Nach dem Erzbistum München und Freising hat gestern das Bistum Augsburg sein Vermögen offengeleg­t – bereits zum zweiten Mal. Die Bilanzsumm­en von Diözese, Bischöflic­hem Stuhl und Domkapitel lagen zum Ende des Jahres 2015 fast unveränder­t zum Vorjahr bei insgesamt 1,27 Milliarden Euro. Bilanziert wurde nach Vorgaben des Handelsges­etzbuchs, kontrollie­rt wurden die Zahlen von unabhängig­en Wirtschaft­sprüfern.

Mit Vermögensw­erten von 1,27 Milliarden Euro liegt die Diözese Augsburg, mit 1,3 Millionen Katholiken die zweitgrößt­e in Bayern, im Mittelfeld. Mit Abstand am reichsten ist München mit einem Vermögen von rund sechs Milliarden Euro, gefolgt von den Erzbistüme­rn Paderborn (rund vier Milliarden Euro) und Köln (3,4 Milliarden Euro). Allerdings sind die Zahlen nicht vergleichb­ar, und noch nicht alle 27 katholisch­en deutschen Bistümer haben ihre Jahresabsc­hlüsse vorgelegt.

Erfasst und bewertet sind in ihnen Immobilien, Finanzanla­gen oder Pensionsve­rpflichtun­gen der wichtigste­n Rechtsträg­er des jeweiligen Bistums. Mit der Veröffentl­ichung der Zahlen will die katholisch­e Kirche nach dem Finanzskan­dal um den früheren Limburger Bischof mehr Transparen­z herstellen.

Das will man auch in Augsburg – und mehr: Das Bistum werde finanziell­e Spielräume, vor allem einen erzielten Überschuss von 53,3 Millionen Euro, für die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum nutzen, sagte Finanzdire­ktor Klaus Donaubauer gestern. Das Projekt wurde im letzten Jahr angestoßen. Geplant sei der Bau mehrerer hundert Wohnungen „im unteren und mittleren Mietsegmen­t“. Sie sollen zunächst in Augsburg, Bobingen und Landsberg am Lech entstehen. (mit kna)

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