Donau Zeitung

Golfstar hat Angst und will nicht nach Rio

Olympia Rory McIlroy verzichtet wegen Zika-Virus. Drei Deutsche haben keine Bedenken und kämpfen um ein Ticket

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Pulheim Aus Angst vor dem ZikaVirus verzichtet der nordirisch­e Golfprofi Rory McIlroy auf einen Start bei den Olympische­n Spielen in Rio. „Nach Gesprächen mit meinem Umfeld kam ich zu dem Entschluss, dass sowohl meine Gesundheit, als auch die meiner Familie Priorität hat“, teilte der Weltrangli­sten-Vierte mit. Auch wenn Experten die Bedrohung durch das Virus als gering einstufen, werde er kein Risiko eingehen.

Dazu dürfte es ihm gelegen kommen, dass er mit seiner Absage auch gleich einen Konflikt mit seinem Ausrüster Nike umgehen kann. Würde McIlroy bei den Olympische­n Spielen antreten, müsste er nämlich Kleidung des Ausstatter­s der nordirisch­en Nationalma­nnschaft tragen. Das könnte Nike missfallen, denn die Firma zahlt im Jahr einen zweistelli­gen Millionenb­etrag für die Partnersch­aft mit Rory McIlroy.

Der deutsche Spieler Alex Cejka will trotz der Gesundheit­sgefahr für das deutsche Team in Rio dabei sein – falls er sich qualifizie­rt. „Zika ist für mich kein Thema. Wenn man ein bisschen aufpasst, kann man die Woche überstehen“, sagte der 45-Jährige. Neben Martin Kaymer, der bereits fest für Rio qualifizie­rt ist, hat Cejka die besten Chancen auf das zweite OlympiaTic­ket. Seine Konkurrent­en sind Marcel Siem und Maximilian Kieffer. Alle drei starten ab heute bei den BMW Internatio­nal Open in Pulheim bei Köln. Mit einer guten Platzierun­g dort kann sich Cejka die Fahrkarte nach Rio sichern: „Ich habe gehört, dass ich einen Riesenvors­prung habe. Ich mache meine Arbeit und wenn ich ins Team komme, wäre es schön“, sagte er. Auch für seinen Konkurrent­en Maximilian Kieffer wäre Zika nicht unbedingt ein Grund, auf Olympia zu verzichten: „Es wäre schon cool, da mitzuspiel­en, aber das Virus wirft einen Schatten auf das Turnier“, sagte der Düsseldorf­er. Die Olympia-Qualifikat­ion hat er nicht so wirklich im Fokus, wohl aber Marcel Siem. Trotz einer akuten Schulteren­tzündung will er alle Turniere in den nächsten Wochen spielen.

Vergangene Woche hatte die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) wegen des Zika-Virus Entwarnung gegeben. Es bestehe kein Grund, das Sportereig­nis zu verlegen oder zu verschiebe­n. Bisherige Ratschläge über Vorsichtsm­aßnahmen reichten aus. (AZ, dpa)

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