Donau Zeitung

Heidi, Hund und Heidenärge­r

Tiere Topmodel Heidi Klum wird dafür kritisiert, mit einer Dogge im Bett zu schlafen. Was ein Tierarzt dazu sagt

- VON BENJAMIN REIF

Im Harz greifen Einbrecher zu ungewöhnli­chen Mitteln: Zuerst stehlen sie einen Bagger von einer Baustelle. Danach reißen sie mit ihm eine Supermarkt-Wand ein und stehlen mehrere Kassetten mit Bargeld aus dem Laden. Nach der Aktion in der Nacht zu Mittwoch flüchten sie mit einem Auto, den Bagger lassen sie zurück. Doch damit nicht genug: Bei einer Fahndung entdeckt ein Hubschraub­er den Wagen. Er wird von Polizisten verfolgt. Die Fahrzeuge kollidiere­n und die Diebe fliehen. (dpa) Augsburg Eine goldene Regel des Internets lautet: Haustiere bringen Klicks. Sie sind aber auch ein Aufregerth­ema par excellence – gerade wenn es um die Grenzen dessen geht, was die Tiere dürfen und was nicht. Ein von Heidi Klum gepostetes Bild auf Instagram und Facebook bestätigt derzeit diese Regel. Das Model liegt darauf scheinbar nackt im Bett. Daneben räkelt sich eine Bulldogge, wahrschein­lich die ihres Freundes Vito Schnabel. Den Vierbeiner neben Klum finden aber nicht alle süß. Zwischen Lobpreisun­gen der Klum’schen Fanschar und internetty­pischen Beleidigun­gen mischen sich auch einige Kommentare, die Klum dafür kritisiere­n, den Hund im Bett schlafen zu lassen.

Der Augsburger Tierarzt und Mikrobiolo­ge Stefan Binder sagt: An sich ist es nicht schlimm, wenn der Hund mit im Bett schläft. Allerdings mit Einschränk­ungen. „Es kommt immer auf das einzelne Tier an“, sagt der Veterinär. Es kann durchaus zu einer Vielzahl von Problemen kommen, wenn der Hund die menschlich­e Schlafstät­te mitbenutzt. Zunächst zu hygienisch­en und gesundheit­lichen. Jeder Hund verliert Haare und Schmutz. „Das kann Allergien auslösen“, sagt der Experte. Bei engem Kontakt steige zudem die Gefahr, Krankheits­erreger vom Tier zu erhalten – oder sie auf dieses zu übertragen. Das passiere recht häufig, typisch seien beispielsw­eise Darmbakter­ien, Durchfall auslösen können.

Binder empfiehlt, einen Hund nur ins Bett zu lassen, wenn gewissenha­ft auf seine Hygiene geachtet wird. Dazu gehört: Viermal im Jahr entwurmen, tägliches Kämmen mit Fellpflege, Impfungen sowie Schutz vor Parasiten. Aber: „Ich persönlich halte eine zu sterile Lebensweis­e auch nicht für gesund“, sagt Binder. Wer regelmäßig mit Tieren in Kontakt komme, der entwickle nach neuen wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen auf die Dauer ein stärkeres Immunsyste­m.

Gesundheit­lich droht nach Ansicht des Experten nicht viel Gefahr. Für potenziell gravierend­er hält der Tierarzt die Auswirkung­en auf das Verhalten des Hundes, wenn er mit die dem Menschen das Bett teilt. Denn hier kann der Hund Platzanspr­üche entwickeln – und Schutzinst­inkte, die im Extremfall zu Angriffen führen können. Wie immer beim Tier kommt es laut Binder auf den Einzelfall, die Rasse und den Charakter des Tieres an. Und darauf, wie eine Person auf das Tier wirkt. „In einer Familie hat ein Hund den Freund seines Frauchens aggressiv vom Sofa vertrieben. Der hat auch zugebissen, wenn der Mann nicht gegangen ist“, sagt Binder.

Ein anderes Detail im Bild sorgte nebenbei noch für ähnlich viele „besorgte“Kommentare. Heidi hatte neben sich im Bett ihr Handy liegen, das am Ladekabel hing. Das sende viel schädliche Strahlung aus, rügten einige Fans ihre Heidi.

Bagger gegen Supermarkt

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Screenshot: Facebook Heidi Klum postete dieses Foto im Internet. Das gab Kritik.

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