Siegen oder fliegen
Fußball-EM Am Sonntag trifft Deutschland auf die Slowakei
Augsburg Für abgeklärte EM-Beobachter und Anhänger von FußballGroßmächten beginnt die Europameisterschaft erst jetzt. Ab heute heißt es siegen oder fliegen.
Das gilt natürlich nicht für Österreicher, Russen, Schweden oder all die anderen, denen nicht einmal die weichgespülte Gruppenphase das Vorrücken ermöglicht hat. Sie sind schon zu Hause, ohne dass sie der neutrale Beobachter vermisst. Mitleid begleitete die wackeren Albaner, ein wenig auch die spät aufgewachten Türken.
Ab jetzt werden Schlafmützen sofort heimgeschickt. Die Gewinner der acht Achtelfinalspiele ziehen in die nächste Runde ein, die Verlierer fahren nach Hause. Der Fußball hat damit seine Klarheit zurück. Kein Ballgeschiebe und Taktieren mehr, die sich wie ein Kaugummi um das Gemüt des Fußball-Fans geschlungen haben. Die K.-o.-Runde legt das Spiel wieder frei. Wenn nicht für 90, dann für 120 Minuten – und am Ende, wenn wieder nichts entschieden ist, wartet immer das Elfmeterschießen. Eine Art russisches Roulette mit überdurchschnittlich vielen englischen Opfern. Erfunden hat es ein Bayer aus Penzberg. Mehr über den Mann ist im Sport zu lesen. Für den Auftakt des Achtelfinales sorgt am heutigen Samstag die Partie Schweiz – Polen (15 Uhr/ ZDF). Bis Montag folgen weitere sieben Partien. Am Sonntag (18 Uhr/ZDF) trifft Deutschland in Lille auf die Slowakei. Alles andere als der Einzug ins Viertelfinale wäre für den Weltmeister eine Enttäuschung. Allerdings bereitet ein wichtiger Spieler dem Bundestrainer noch Sorgen. Warum die deutsche Elf trotzdem siegt und nicht fliegt, erklärt unser EM-Berichterstatter Tilmann Mehl im