Das hilft gegen Insektenstiche
Gesundheit Mit dem schönen Wetter kommen auch die Mücken wieder raus und saugen Blut. Ein Hautarzt gibt Tipps, wie sich der Juckreiz bekämpfen lässt
Augsburg Das feuchtwarme Wetter ist ideal für Stechmücken. Was hilft gegen die Stiche?
Gibt es einen wirksamen Schutz gegen Stechmücken?
Mittel, die Mücken vertreiben sollen, wie etwa Autan oder AntiBrumm, seien häufig ein wirksamer Schutz, sagt der Augsburger Hautarzt Georg Popp. Allerdings sollte man ausprobieren, welches Spray den besten Effekt hat. „Die Mücken werden vom Körpergeruch angelockt“, erklärt der Mediziner. Welches Mittel beim wem wirkt, kann daher sehr unterschiedlich sein.
Welches Hausmittel kann man verwenden, wenn man gestochen wird?
Der Spruch „Spucke hilft“stimmt, sagt Popp. Denn: „Die Spucke kühlt, und das verschafft Linderung.“Noch besser seien Kühlpacks oder Eiswürfel. Aber Vorsicht, diese sollte man nie direkt auf die Haut legen. Bekommt sie zu viel Kälte ab, ist das auch nicht gut. Ein anderes bekanntes Hausmittel sind aufgeschnittene Zwiebeln, die auf den Stich gelegt werden. „In der Zwiebel sind ätherische Öle und Schwefel, das wirkt schmerzstillend und hemmt die Entzündungsreaktion“, sagt Popp. Aloe Vera wirkt ähnlich gut.
Häufig liest man, dass Hitze hilft. Was ist da dran?
Das stimmt, sagt Popp. Sticht eine Mücke, spritzt sie Gerinnungshemmer ins Blut des Opfers. Er besteht aus Eiweißen. Werden sie erhitzt, gehen sie kaputt. Dazu kann man ei- nen heißen Kaffeelöffel auf den Stich legen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Damit die Eiweiße zerfallen, muss die Temperatur 40 bis 50 Grad betragen. „Das ist schon wirklich heiß auf der Haut“, sagt Popp. „Da muss man aufpassen, dass es keine Verbrennungen gibt.“Der Hitze-Trick funktioniert nur, wenn man den Stich sofort behandelt.
Was ist mit Gelen, die man in der Apotheke kaufen kann?
Dort bekommt man Antihistamin- Gele. Denn nicht der Gerinnungshemmer juckt, den die Mücke ins Blut spritzt, sondern die Reaktion des Körpers. Er schüttet Histamin aus. Das führt zum Juckreiz. Ein Antihistamin – in Form von Gel oder Tabletten – kann helfen. „Tabletten wirken besser als Gele, weil sie vom Körper aufgenommen werden“, sagt Popp. In etwa der Hälfte der Fälle tue es auch ein Hausmittel.
Warum sollte man einen Stich auf keinen Fall kratzen?
Je mehr man kratzt, desto weiter verteile sich der Gerinnungshemmer und desto mehr juckt es. Kratzt man den Stich auf, kann er sich außerdem entzünden. Dann dauert die Heilung länger.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
„Wenn ein Stich sich nicht so verhält, wie er sollte, ist es gut, zu einem Hautarzt zu gehen“, sagt Popp. Er erlebe oft vermeintliche Mückenstiche, bei denen sich dann herausstellt, dass sie keine sind.