Donau Zeitung

Das hilft gegen Insektenst­iche

Gesundheit Mit dem schönen Wetter kommen auch die Mücken wieder raus und saugen Blut. Ein Hautarzt gibt Tipps, wie sich der Juckreiz bekämpfen lässt

- VON CHRISTINA HELLER

Augsburg Das feuchtwarm­e Wetter ist ideal für Stechmücke­n. Was hilft gegen die Stiche?

Gibt es einen wirksamen Schutz gegen Stechmücke­n?

Mittel, die Mücken vertreiben sollen, wie etwa Autan oder AntiBrumm, seien häufig ein wirksamer Schutz, sagt der Augsburger Hautarzt Georg Popp. Allerdings sollte man ausprobier­en, welches Spray den besten Effekt hat. „Die Mücken werden vom Körpergeru­ch angelockt“, erklärt der Mediziner. Welches Mittel beim wem wirkt, kann daher sehr unterschie­dlich sein.

Welches Hausmittel kann man verwenden, wenn man gestochen wird?

Der Spruch „Spucke hilft“stimmt, sagt Popp. Denn: „Die Spucke kühlt, und das verschafft Linderung.“Noch besser seien Kühlpacks oder Eiswürfel. Aber Vorsicht, diese sollte man nie direkt auf die Haut legen. Bekommt sie zu viel Kälte ab, ist das auch nicht gut. Ein anderes bekanntes Hausmittel sind aufgeschni­ttene Zwiebeln, die auf den Stich gelegt werden. „In der Zwiebel sind ätherische Öle und Schwefel, das wirkt schmerzsti­llend und hemmt die Entzündung­sreaktion“, sagt Popp. Aloe Vera wirkt ähnlich gut.

Häufig liest man, dass Hitze hilft. Was ist da dran?

Das stimmt, sagt Popp. Sticht eine Mücke, spritzt sie Gerinnungs­hemmer ins Blut des Opfers. Er besteht aus Eiweißen. Werden sie erhitzt, gehen sie kaputt. Dazu kann man ei- nen heißen Kaffeelöff­el auf den Stich legen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Damit die Eiweiße zerfallen, muss die Temperatur 40 bis 50 Grad betragen. „Das ist schon wirklich heiß auf der Haut“, sagt Popp. „Da muss man aufpassen, dass es keine Verbrennun­gen gibt.“Der Hitze-Trick funktionie­rt nur, wenn man den Stich sofort behandelt.

Was ist mit Gelen, die man in der Apotheke kaufen kann?

Dort bekommt man Antihistam­in- Gele. Denn nicht der Gerinnungs­hemmer juckt, den die Mücke ins Blut spritzt, sondern die Reaktion des Körpers. Er schüttet Histamin aus. Das führt zum Juckreiz. Ein Antihistam­in – in Form von Gel oder Tabletten – kann helfen. „Tabletten wirken besser als Gele, weil sie vom Körper aufgenomme­n werden“, sagt Popp. In etwa der Hälfte der Fälle tue es auch ein Hausmittel.

Warum sollte man einen Stich auf keinen Fall kratzen?

Je mehr man kratzt, desto weiter verteile sich der Gerinnungs­hemmer und desto mehr juckt es. Kratzt man den Stich auf, kann er sich außerdem entzünden. Dann dauert die Heilung länger.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

„Wenn ein Stich sich nicht so verhält, wie er sollte, ist es gut, zu einem Hautarzt zu gehen“, sagt Popp. Er erlebe oft vermeintli­che Mückenstic­he, bei denen sich dann herausstel­lt, dass sie keine sind.

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Foto: Felix Kästle, dpa Schon beim Angucken hört man das Summen und spürt den Juckreiz: Ein Schwarm Stechmücke­n zieht durch die Luft. Dieses Bild gibt es nun wieder öfter. Denn das Wetter war ideal für die Tiere.

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