Die Zeit der großen Duelle ist gekommen
Achtelfinale In der Partie Portugal – Kroatien trifft Ronaldo auf seinen Real-Kollegen Modric. Aber auch die anderen Begegnungen bergen Zündstoff: Zwischen Franzosen und Iren ist noch eine alte Rechnung offen. Wales – Nordirland dagegen verspricht eine gr
Schweiz – Polen (15 Uhr/ZDF) Für beide Nationen ist die K.-o.Runde bei einer Europameisterschaft Neuland. Einen eindeutigen Favoriten gibt es nicht, beide Teams sind auch von der Spielanlage her ähnlich. Auffallend ist jeweils die starke Defensive. Aus dem Spiel heraus kassierten beide jeweils noch kein Gegentor. Der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic setzt wahrscheinlich auf dieselbe Startformation wie beim 0:0 im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich. Mögliche Ausnahme: Der mögliche Neu-Schalker Breel Embolo könnte im Sturm wieder durch den Frankfurter Haris Seferovic ersetzt werden. Bei den Polen ist Bartosz Kapustka gesperrt. Stammkeeper Wojciech Szczesny könnte zurückkehren.
Wales – Nordirland (18 Uhr/ARD) Anstatt einer „Battle of Britain“(Britannischen Schlacht) wird im Pariser Prinzenparkstadion eine große „Party of Britain“erwartet. Beide Teams schafften gleich bei ihrer ersten EM-Teilnahme den Sprung ins Achtelfinale. Und beide Teams sind für ihre friedlichen und feierfreudigen Fans bekannt. Im Mittelpunkt des Spiels wird wohl das Duell zwischen dem walisischen Superstar Gareth Bale und Nordirlands Torhüter Michael McGovern stehen. Beide spielen bisher ein überragendes Turnier. „Das wird interessant“, prophezeite Nordirlands Stürmer Kyle Lafferty bereits. „Gegen einen so starken Torhüter wie Mickey McGovern hat Gareth Bale bisher noch nicht gespielt“, ergänzte er grinsend.
Kroatien – Portugal (21 Uhr/ARD) Zumindest den Namen nach treffen hier die beiden besten Teams der oberen Turnierhälfte aufeinander. Bei den Portugiesen ist Superstar Cristiano Ronaldo nach seinen beiden Toren gegen Ungarn endlich bei dieser EM angekommen. Und bei den bislang so starken Kroaten sind Spielmacher Luka Modric und Torjäger Mario Mandzukic am Samstag wohl wieder fit. Beide fehlten zuletzt beim Sieg gegen Spanien. In der Geschichte der Europameisterschaft gab es dieses Duell bislang nur einmal: 1996 in England gewann Portugal in der Gruppenphase gegen Kroatien mit 3:0. Diesmal sind eher die Kroaten der Favorit. Frankreich – Irland (15 Uhr/ZDF) Frankreich gegen Irland – war da nicht was? Am 18. November 2009 standen sich die beiden Mannschaften in der WM-Qualifikation gegenüber. Thierry Henry spielte in der 103. Minute zweimal den Ball mit der Hand und flankte dann auf William Gallas, der den entscheidenden Treffer erzielte. Die Franzosen durften daraufhin zur WM nach Südafrika fahren, die Iren nicht. „Natürlich“sei die Revanche für das Tor eine Motivation für die Partie am Sonntag, verriet Irlands Trainer Martin O’Neill. Favorisiert sind allerdings klar die Gastgeber. Frankreichs Trainer Didier Deschamps wird wohl zur Aufstellung des Eröffnungsspiels zurückkehren, mit Paul Pogba und Antoine Griezmann. Siehe unten stehenden Artikel und siehe Berichte auf der vorhergehenden Seite. Ungarn – Belgien (21 Uhr/ZDF) Nach ihrem begeisternden 3:3 gegen Portugal und dem überraschenden Gruppensieg rechnen sich die Ungarn auch gegen die favorisierten Belgier Chancen aus. Ungarns deutscher Trainer Bernd Storck hatte gegen Portugal gelb-belastete Profis geschont – die nun ausgeruht an die nächste große Herausforderung herangehen können. „Je mehr wir bei der EM gespielt haben, desto besser wurden wir“, sagte Storck zum Abschluss der Vorrunde. Gemeinsam mit seinem Trainerteam aus Andreas Möller und Holger Gehrke hat er dem Team Selbstvertrauen und Spielstärke eingeimpft. Die Belgier jedoch wissen um die große Chance in ihrer Hälfte ohne die Top-Nationen – und wollen diese nutzen.
Spiele am Montag
Italien – Spanien (18 Uhr/ARD) Italiens Nationalspieler Giorgio Chiellini erwartet eine ausgeglichene Partie. „Wir treffen auf den Europameister, den Ex-Weltmeister, eine Mannschaft mit sehr viel Qualität, die zumindest auf dem Papier unschlagbar ist“, sagte der Verteidiger. „Aber ich bin sicher, wenn wir unsere Leistung bringen und unsere Qualitäten einbringen, können wir etwas Wichtiges schaffen.“Spanien habe sich mit den Siegen gegen Italien bei den Europameisterschaften 2008 und 2012 und beim Confederations Cup 2013 zu „unserer schwarzen Bestie“entwickelt. Bis auf das EM-Finale 2012, das Italien mit 0:4 verlor, seien die Spiele jedoch stets ausgeglichen gewesen.
England – Island (21 Uhr/ARD) Wayne Rooney kann in dieser Partie die Bestmarke für Länderspiele eines englischen Feldspielers von David Beckham einstellen. Für Rooney steht die 115. Partie mit den Three Lions an. Der frühere Torwart Peter Shilton hat dann noch zehn Länderspiele mehr auf dem Konto. Rooney hat noch einmal die Ambitionen der Engländer bekräftigt: „Ich sitze hier nicht und sage, dass wir eine Gruppe von jungen Spielern sind und deshalb glücklich wären, das Viertelfinale zu erreichen. Wir sind hier und wollen das Turnier gewinnen.“(dpa, AZ)