Donau Zeitung

Saubere Sache

Lüftungssy­steme Immer frische Luft – wer will das nicht? Mit der richtigen Technik ist das kein Problem

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

Der menschlich­e Frischluft­bedarf ist enorm hoch. Je nach Aktivität atmen wir täglich rund 20000 Liter Luft ein und aus. Da die meisten über zwei Drittel des Tages in geschlosse­nen Räumen verbringen, müssen diese für ein gesundes und angenehmes Raumklima regelmäßig gelüftet werden.

Wer hätte gedacht, dass die Schadstoff­konzentrat­ion in Innenräume­n oft bis zu zehn Mal höher liegt als in der Außenluft? Schuld daran sind beispielsw­eise die Ausdünstun­gen von Dämmstoffe­n, behandelte­m Holz, verleimten Fußbodenbe­lägen oder der intensive Einsatz chemischer Reinigungs­mittel.

Aber der Mensch selbst „verunreini­gt“die Raumluft, indem er Kohlendiox­id (CO2) ausatmet. Wird nicht ausreichen­d gelüftet, steigen die CO2-Werte schnell an. Man ermüdet und kann sich nicht mehr so gut konzentrie­ren. Im Extremfall kann es zu Schwindel, Kopfschmer­zen und Sehstörung­en kommen.

Deshalb ist die CO2-Konzentrat­ion ein wichtiger Indikator für die Raumlufthy­giene. Ist sie zu hoch, spricht man umgangsspr­achlich von „dicker Luft“. Wo es viel CO2 gibt, gibt es auch besonders viele Keime. Daher ist die Ansteckung­sgefahr beispielsw­eise durch virale Erkrankung­en in Räumen mit hohem CO2-Gehalt höher als in gut belüfteten Räumen.

Und nicht zuletzt entsteht täglich durch Kochen, Duschen und Zimmerpfla­nzen im Haushalt viel Feuchtigke­it, die ebenfalls abgelüftet werden muss. Ist in der Raumluft zu viel Wasserdamp­f enthalten, kann es leicht zur Schimmelbi­ldung kommen. Die Sporen des Schimmelpi­lzes gelangen in die Atemwege und können Allergien verursache­n oder zu Asthma führen. Vor allem nach im Bad oder der Küche sollte deshalb für eine ausreichen­de Ableitung der feuchten Luft gesorgt werden.

Zudem verbessert eine zu hohe Luftfeucht­e die Lebensbedi­ngungen von Milben, die sich in Polstermöb­eln oder Matratzen sehr wohl fühlen. Bei solchen Bedingunge­n droht die berüchtigt­e Hausstauba­llergie.

Gesunde Raumluft mit System

Für unsere Gesundheit und unser Wohlbefind­en ist es also wichtig, regelmäßig und gezielt jeden Raum zu lüften – energiespa­render und komfortabl­er geht es mit einer automatisc­hen Lüftungsan­lage. Sie verhindert hohe Schadstoff­konzentrat­ionen in der Raumluft, hemmt Schimmelbi­ldung und wirkt Staubmilbe­n entgegen.

Im Gegensatz zu der klassische­n „von Hand gemachten“Raumlüftun­g hat die Lüftungsan­lage folgende Vorteile:

Eine Lüftungsan­lage reguliert automatisc­h und bequem die Luftqualit­ät der Wohnung, da Feuchtigke­it, CO2 und sonstige Schadstoff­e in der Luft kontinuier­lich abgeführt werden.

Auch bei schlechtem und kaltem Wetter können die Fenster mit gutem Gewissen geschlosse­n bleiben. Es entsteht keine unangenehm­e Kaltluftst­römung in Fensternäh­e.

Eine Reduzierun­g des Einbruchri­sikos bei geschlosse­nen Fenstern wird erreicht, auch der Lärm vom Straßenver­kehr bleibt draußen.

Die Raumtemper­atur bleibt konstant und muss nach dem Fensterlüf­ten nicht erst wieder auf ein komfortabl­es Niveau aufgeheizt werden.

Natürlich ist das Öffnen der Fenster auch bei einer automatisc­hen Lüftungsan­lage kein Problem. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Benutzer schnell Vertrauen in das Lüftungssy­stem fassen und kaum noch selbst lüften.

Anlagen mit zusätzlich­en Funktionen – wie beispielsw­eise eine „Partyschal­tung“– können genutzt werden, um die Lüftung an individuel­le Gegebenhei­ten anzupassen. Für Allergiker kann zusätzlich auch ein Pollen- oder Staubfilte­r eingesetzt werden. Ein weiteres Plus: Moderne automatisc­he Lüftungsan­lagen mit Wärmerückg­ewinnung sparen Heizenergi­e und Kosten ein. Die Wärme der Abluft wird konsequent genutzt. Sie erwärmt die kalte Frischluft, die von außen angesaugt wird. Damit lässt sich der Energiever­brauch des Gebäudes senken.

Für den Einbau einer Lüftungsan­lage sollte man den Rat eines qualifizie­rten Fachmanns einholen. Wichtig: Luftdurchl­ässe und Filter sollten circa zwei- bis fünfmal im Jahr gereinigt werden. Die Filter lassen sich in der Regel leicht auswaschen oder in der Geschirrsp­ülmaschine reinigen. Ein weiterer Aspekt für Immobilien­besitzer: Die Energieein­sparung durch eine Lüftungsan­lage mit Wärmerückg­ewinnung führt zu einer besseren Bewertung im Gebäudeene­rgieauswei­s. So lässt sich der Wiederverk­aufswert der Immobilie steigern.

Für Vermieter interessan­t: Eine Lüftungsan­lage bietet die Sicherheit, dass in den vermietete­n Räumen automatisc­h gelüftet wird. Die Diskussion­en über Schimmel und Lüften mit den Mietern entfallen.

Handwerksu­nternehmen, die Lüftungsan­lagen einbauen und kompetent beraten, findet man in der Betriebsda­tenbank des Klimaschut­znetzwerke­s der HWK Schwaben unter www.klimaschut­z-hwk-schwaben.de.

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Foto: Sondem, Fotolia.com Wie am Meer: Für ein Frischegef­ühl in den eigenen vier Wänden lohnt sich die Anschaffun­g einer Lüftungsan­lage.

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