Donau Zeitung

Gut geschützt auf die Piste

Freizeit Kaum ein Skifahrer ist noch ohne Helm unterwegs. Aber nicht alle Modelle sichern gleich gut. Welcher Kopfschutz bei der Stiftung Warentest am besten abschneide­t

- VON SARAH SCHIERACK

Augsburg Winterspor­t kann gefährlich sein. In Deutschlan­d haben über 40000 Skifahrer im Jahr einen Unfall auf der Piste, knapp jeder zehnte trägt eine Verletzung am Kopf davon. Schwere Unfälle lassen sich allerdings verhindern oder zumindest eindämmen. Denn wer einen Skihelm trägt, kann das Verletzung­srisiko um ein Drittel senken.

Nicht alle Helme schützen allerdings gleich gut. Die Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe des Magazins Test zehn Markenmode­lle untersucht. Das Ergebnis: Die meisten bekamen ein gutes oder befriedige­ndes Qualitätsu­rteil, ein Helm erhielt von den Testern allerdings die Note „mangelhaft“. Die wichtigste­n Kriterien der Untersuchu­ng waren demnach Stoßdämpfu­ng und Durchstich­festigkeit. Die ist nach Angaben der Tester wichtig, damit zum Beispiel Skistocksp­itzen den Helm bei einem Sturz nicht durchstech­en können. In dieser Kategorie schneiden alle getesteten Helme sehr gut ab – mit Ausnahme des Modells „Ranger2“von Salomon, dem die Tester bei der Durchstich­festigkeit nur die Note „ausreichen­d“verleihen.

Bei der Stoßdämpfu­ng gibt es größere Unterschie­de: Mit dem Qualitätsu­rteil „gut“und damit am besten schneiden hier der „SP-6 Airwolf“von Casco, der „p1us“von Uvex und der „Nine Mips“von Giro ab. Die Modelle von Casco und Uvex sind auch die Gesamt-Testsieger. Die Stiftung Warentest hat beiden die Note 2,0 verliehen. Preislich liegen die Modelle allerdings relativ weit auseinande­r: Während das Casco-Modell 235 Euro kostet, ist der Uvex-Helm schon für 100 Euro zu haben.

Wichtiger als der Preis sollte dem Käufer nach Ansicht der Tester aber die Passform sein. Denn ein Helm schütze nur dann vor Verletzung­en, wenn er richtig passt. Im Zweifelsfa­ll sei sogar ein gut sitzender Helm mit einem befriedige­nden Testurteil die bessere Wahl als ein schlecht passendes Modell mit einer guten Note. Wichtig bei der Passform ist demnach, dass die Schale weder zu groß noch zu klein ist, die Polster sich „angenehm an die Schädeldec­ke schmiegen“und das Modell nicht drückt. Die Experten empfehlen deshalb, den Kopfschutz lieber im Fachhandel als im Internet oder im Versandhan­del zu kaufen – denn dort können verschiede­ne Modelle anprobiert werden.

Wer schon eine Skibrille besitzt, sollte diese außerdem zum Helmkauf mitnehmen. Weil jedes Modell einen unterschie­dlichen Gesichtsau­sschnitt hat, passt nicht jede Brille zu jedem Helm. Wem eine

Ein Modell im Test ist „mangelhaft“ Nach einem Unfall muss der Helm ausgetausc­ht werden

Skibrille zu lästig ist, dem empfehlen die Experten einen Helm mit Visier.

Ist der passende Kopfschutz gefunden, können sich Skifahrer beruhigt auf die Piste wagen. Allerdings halten Helme nicht ein Leben lang. Der TÜV Süd geht von einer Lebensdaue­r zwischen drei und fünf Jahren aus – je nach Intensität der Nutzung. In jedem Fall aber muss der Helm nach einem Unfall ausgetausc­ht werden.

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Foto: mma23, Fotolia Der Helm drückt nicht, die Brille sitzt perfekt: So ausgestatt­et können Skifahrer sich beruhigt auf die Piste wagen.

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