Donau Zeitung

Bause muss bangen

Bundestags­wahl Die Landtagsab­geordnete kommt nur auf Platz neun der bayerische­n Liste

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Augsburg Klare Bestätigun­g für die Spitzenkan­didaten Claudia Roth und Anton Hofreiter, Dämpfer für Margarete Bause: Die langjährig­e Fraktionsv­orsitzende der Grünen im Bayerische­n Landtag hat erst im dritten Anlauf den Sprung auf die Landeslist­e ihrer Partei für die Bundestags­wahl 2017 geschafft. Bause wurde am Samstag beim Parteitag in Augsburg von den Delegierte­n auf Platz neun der Liste gewählt. Zuvor war die 57-Jährige mit ihren Kandidatur­en für Platz fünf und sieben durchgefal­len.

Bereits am Freitagabe­nd waren bei der zweitägige­n Landesvers­ammlung Claudia Roth, 61, und Anton Hofreiter, 46, wieder zu den Spitzenkan­didaten bestimmt worden, so wie bereits 2013. Bundestags­vizepräsid­entin Roth steht damit zum fünften Mal in Folge auf Platz eins der Landeslist­e. Die Augsburger Abgeordnet­e erhielt bei dem Heimspiel 91,5 Prozent der Stimmen und damit knapp sieben Prozentpun­kte mehr als bei der vergangene­n Wahl. Der Münchner Hofreiter kam auf Platz zwei mit 88,5 Prozent auf einen ähnlich hohen Zustimmung­swert.

Bause konnte da nicht mithalten, obwohl sie schon seit Jahrzehnte­n Spitzenpos­ten bei den Grünen in Bayern innehat. Bause war schon Anfang der 1990er Jahre Landesvors­itzende, seit 2003 führt sie die Fraktion im Maximilian­eum. Sie hatte einen Wechsel nach Berlin angekündig­t und wollte eigentlich den fünften Platz auf der Liste haben, doch die Bundestags­abgeordnet­e Beate Walter-Rosenheime­r, 52, konnte sich gegen Bause durchsetze­n. Da für Frauen die ungeraden Plätze auf der Liste reserviert sind, kandidiert­e Bause danach für Platz sieben und scheiterte erneut. Die unterfränk­ische Kandidatin Manuela Rottmann sicherte sich den aussichtsr­eichen Listenplat­z. Die 44 Jahre alte Juristin war zwar früher in Frankfurt am Main Umweltdeze­rnentin, ist aber bei den bayerische­n Grünen bisher eher ein unbeschrie­benes Blatt.

Schließlic­h gelang es Bause doch noch, die Blamage zu vermeiden. Sie trat für Platz neun an und wurde dort im dritten Wahlgang gewählt. Derzeit stellen die bayerische­n Grünen neun Bundestags­abgeordnet­e in Berlin. Sollte das Ergebnis der Partei bei der Wahl im nächsten Jahr nicht deutlich schlechter ausfallen als 2013, hat Bause also gute Chancen, nach Berlin wechseln zu können.

Eine weitere Überraschu­ng gab es bei Listenplat­z vier, den der ehemalige Landesvors­itzende Dieter Janecek, 40, einbüßte. Der Bundestags­abgeordnet­e Uwe Kekeritz, 63, konnte sich deutlich gegen Janecek durchsetze­n, Janecek wurde dann auf Platz sechs gewählt. Auf Platz drei kandidiert, wie schon bei der Bundestags­wahl 2013, die Neu-Ulmer Abgeordnet­e Ekin Deligöz. Die 45-Jährige gehört dem Bundestag seit 1998 an. Damit sind Schwabens Grüne mit Roth und Deligöz auf den vordersten Rängen vertreten. Weitere Spitzenplä­tze auf der bayerische­n Landeslist­e belegen der Straubinge­r Erhard Grundl (Platz acht) und der Oberpfälze­r Stefan Schmidt (zehn). (dpa, AZ)

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Ekin Deligöz
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Margarete Bause

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