Fadi feiert, wo Jesus geboren wurde
Weihnachten Der 15-Jährige kommt aus Bethlehem. Gemeinsam mit seiner Mutter zaubert er Maamuls
Arabische Kekse backen, musizieren und Sterne basteln – damit bereitet sich Fadi Freidsch auf Weihnachten vor. Der 15-jährige Junge lebt in Bethlehem im palästinensischen Westjordanland. Dort soll Jesus geboren worden sein. So steht es in der Bibel. Genau an der Stelle befindet sich heute eine große Kirche, die Geburtskirche. Dort hilft Fadi als Messdiener bei den Gottesdiensten mit.
Er freut sich sehr auf die Zeit, die er Weihnachten mit seinen Lieben verbringen wird. „Dass wir alle zusammen sind, die ganze Familie“, sagt er und lächelt. Seiner Mutter hilft er dabei, Maamuls zu backen. Das sind arabische Kekse aus Grieß, die mit Datteln und Nüssen gefüllt werden. Außerdem machen sie noch Schokoladenkekse.
In der Schule bastelt Fadi Papierdekoration für den Weihnachtsbaum, unter anderem Sterne. Die Sterne wollen die Schüler an den großen Baum in der Schule hängen. Außerdem übt Fadi besonders viel mit den Pfadfindern. Sie spielen Trommeln und Flöten und schwenken Fahnen – und werden bei besonderen Zeremonien an Weihnachten in der Stadt auftreten. Doch nicht nur da macht Fadi mit.
Er wird auch als Messdiener in der Geburtskirche in seinen schönen, weiten Gewändern in Rot oder Weiß helfen. Er wird das Kreuz tragen, Kerzen und den Weihrauch. Am 24. Dezember nachts feiern Mitglieder der katholischen Kirche in Bethlehem Weihnachten mit einer Messe.
Mehrere Tage später, am 6. Januar nachts, gibt es noch eine weitere Messe: Da feiert Fadi dann so richtig Weihnachten. Denn er ist Mitglied der griechisch-orthodoxen Kirche. Sie gehört zu den Ostkirchen, die Weihnachten erst im Januar feiern. Denn sie richten sich nach einem anderen Kalender. Das Weihnachtsfest feiern Fadi und seine Familie dann zu Hause am 7. Januar.
Er, seine drei Brüder und seine Cousins schmücken dafür schon am 24. Dezember den Baum. Insgesamt werden dazu 20 Menschen kommen. Der Baum bleibt bis zum 19. Januar stehen. Im Januar kommt noch ein Priester aus der Geburtskirche und segnet das Haus der Familie. Besondere Geschenkwünsche für das Fest hat Fadi keine. Worauf er sich am meisten freut, ist für ihn klar: „Geld“, sagt er und strahlt. (dpa)