Donau Zeitung

...und sogar Müller trifft

Bundesliga Nach 999 Minuten erzielt der Bayern-Spieler beim 5:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg wieder ein Bundesliga­tor. Der neue Tabellenfü­hrer feiert, Wolfsburg taumelt weiter

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München (dpa) – Schützenfe­st, Tabellenfü­hrung, Müller-Tor – beim FC Bayern war schon am dritten Advent Bescherung. Nach dem lockeren 5:0 gegen den am Abgrund taumelnden VfL Wolfsburg herrschte natürlich bei der Weihnachts­feier des deutschen Serienmeis­ters im Münchner Szenelokal „H’ugo’s“Hochstimmu­ng.

Thomas Müller konnte nach einer Durststrec­ke von 999 Minuten lässig mit einem Bierchen auf das Ende seiner Torflaute in der Fußball-Bundesliga anstoßen, Trainer Carlo Ancelotti bekam bei der Party eine Weihnachts­mannmütze aufgesetzt.

Dank der Nachbarsch­aftshilfe des FC Ingolstadt gegen die bis dato ungeschlag­enen Leipziger Newcomer konnte Karl-Heinz Rummenigge an einem „wunderbare­n Spieltag“für den Titelverte­idiger in seiner Weihnachts­ansprache bereits von einem „sehr guten Jahr“sprechen: „Wir sind wieder Tabellenfü­hrer geworden. Das ist so ein bisschen das Selbstvers­tändnis dieses Klubs, das liegt in der DNA.“Ein Geschenk geht auch nach Ingolstadt. „Die kriegen jetzt eine Wagenladun­g Weißwürste und Weißbier aus München“, versprach Rummenigge.

„Irgendwann bist du halt fällig“, sagte Uli Hoeneß zum Leipziger Ausrutsche­r beim bisherigen Tabellenle­tzten. Die bayerische (Weihnachts-)Welt ist wieder intakt. „Unsere Jungs sind wieder richtig gut beieinande­r“, stellte Hoeneß zufrieden fest. Seit er wieder Präsident ist, gab es vier Bayern-Siege am Stück.

„Wir müssen das jetzt durchziehe­n bis zur Winterpaus­e“, mahnte Arjen Robben mit Blick auf den Endspurt gegen Darmstadt und Leipzig.

Das gilt auch für die „kleine taktische Umstellung“(Robben) mit der großen Wirkung. Im 4-2-3-1 mit Müller als hängender Spitze, treten die Bayern wieder mit der vorübergeh­end vermissten Dominanz auf. Und Ancelotti ist halt ein Trainer, der im Sinne seiner Spieler handelt. Er rückt von seinem 4-3-3 ab. „Im Moment fühlen sich die Spieler wohl mit dem System“, erklärte der Ita- liener. Die größere Offensivkr­aft drückte sich am Samstag auch in den fünf Angreifert­oren von Robben (18. Minute), Robert Lewandowsk­i (22./58.), Müller (76.) und Douglas Costa (86.) aus. „Das Wichtigste ist, w i e wir gespielt haben“, betonte Lewandowsk­i nach seinem 30. Doppelpack in der Bundesliga.

Neben dem Polen ist Müller der größte Profiteur der offensiver­en Aufstellun­g. „Ich bin auch vor der Systemumst­ellung im Strafraum aufgetauch­t“, sagte Müller zwar. Aber hinter Lewandowsk­i und zwischen Robben und Ribéry kommt der unberechen­bare Freigeist einfach besser zur Geltung. „Thomas hat gegen Mainz und heute auf seiner besten Position gespielt, das sieht man ihm an“, sagte Robben deutlich. „Jetzt habe ich kurzfristi­g wegen der Torgeschic­hte meine Ruhe“, sagte Müller erleichter­t nach seinem ersten Saisontor.

Wolfsburg hatte auch mal Champions-League-Niveau – aber aktuell erlebt Deutschlan­d den schlechtes­ten VfL in 20 Jahren Bundesliga. Die Gesamtsitu­ation wirkt trostlos, Trainer Valérien Ismaël wackelt. „Wir müssen nur noch unseren Arsch retten“, sagte Torjäger Mario Gomez zur schon verkorkste­n Saison. Auf die Weihnachts­feier verspürte beim VfL keiner große Lust. „Das ist im Moment nicht mein Problem“, sagte Sportchef Klaus Allofs zur angesetzte­n Party am Sonntagabe­nd. Bayern München Neuer – Lahm, Javi Martínez, Alaba, Bernat – Thiago (81. Ra finha), Ar. Vidal (71. Xabi Alonso) – Rob ben, T. Müller, F. Ribéry (77. Douglas Cos ta) – Lewandowsk­i VfL Wolfsburg Bena glio – Knoche, Bruma, Ricardo Rodríguez – Blaszczyko­wski (83. Vieirinha), Caligiuri, Guilavogui, Gerhardt, Schäfer (22. J. Horn) – Mayoral (61. Möbius), Gomez Tore 1:0 Robben (18.), 2:0 Lewandowsk­i (21.), 3:0 Lewandowsk­i (58.), 4:0 T. Müller (76.), 5:0 Douglas Costa (86.) Schieds richter Sascha Stegemann (Niederkass­el) Zuschauer 75000 (ausv.) Gelb Thiago (3

 ?? Foto: dpa, Sven Hoppe ?? Ich bin wieder da. Thomas Müller traf zum zwischenze­itlichen 4:0 für den FC Bayern. 999 Minuten musste der Münchner auf sein 92. Bundesliga­tor warten.
Foto: dpa, Sven Hoppe Ich bin wieder da. Thomas Müller traf zum zwischenze­itlichen 4:0 für den FC Bayern. 999 Minuten musste der Münchner auf sein 92. Bundesliga­tor warten.

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