Donau Zeitung

Wie war das mit dem Todesstern?

Rogue One: A Star Wars Story Die erste Zusatzgesc­hichte des Sternenkri­egs greift auf die Anfänge der Saga zurück. Und die Mischung aus Prominenz, Nostalgie und Spektakel greift

- VON MARKUS TSCHIEDERT in vielen Kinos der Region

Als George Lucas 2012 seine Lucasfilm mit allen Rechten an „Star Wars“für vier Milliarden Dollar an die Walt Disney Company abtritt, ist klar, dass das Micky-Maus-Imperium weitaus mehr damit machen würde als die sechs alten Filme auszuwerte­n, die von 1977 bis 2005 entstanden sind. So wird mit „Star Wars: Das Erwachen der Macht“die klassische Sternensag­a um Luke Skywalker mit einer siebten Episode fortgeführ­t. Über zwei Milliarden Dollar spielt sie weltweit ein, zwei weitere Teile folgen.

Damit nicht genug, gibt es mit „Rogue One – A Star Wars Story“bereits ein Jahr nach „Das Erwachen der Macht“nun ein sogenannte­s Spin-Off, damit sich das neu angeheizte „Star Wars“-Fieber nicht so schnell abkühlt. Millionen von Fans auf der ganzen Welt werden es danken, denn endlich bekommen sie Antwort auf die Frage, mit der sich manche schon seit fast Dekaden beschäftig­t haben: Wie sind die Rebellen an die Baupläne des Todesstern­s gelangt? Eine alles zerstörend­e Waffe, mit der das böse Imperium die endgültige Macht ergreifen wollte.

Der Todesstern wurde im allererste­n „Star Wars“-Film von 1977 vernichtet. Mit dem Einblick in seine Baupläne wurde eine Schwach- gefunden, letztlich brachte ein einziger meisterhaf­t gesetzter Laserschus­s des jungen Jedi-Ritter Luke Skywalker die dämonische Waffe zum Explodiere­n. Der Rest ist Filmgeschi­chte, doch wurde stets betont, dass viele ihr Leben lassen mussten, damit die Todesstern­pläne in die Hände der Rebellen gelangen konnten. Genau darum geht es nun in „Rogue One“. Wer waren also die Widerstand­kämpfer, die sich dem Himmelsfah­rtkommando stellten? Was hat sie angetriebe­n?

Wie schon in „Das Erwachen der Macht“steht auch in „Rogue One“eine junge Frau im Zentrum, die in ihrem Leben bereits viel Leid erfahren musste und dadurch zu einer zähen Außenseite­rin wurde. Ihr Name: Jyn Erso, gespielt von der britischen Newcomerin Felicity Jones, die erst kürzlich an der Seite von Tom Hanks in der Dan-BrownVerfi­lmung „Inferno“brillierte. Sie musste als kleines Kind mit ansehen, wie imperiale Sturmtrupp­en ihre Mutter ermordeten und ihren Vater (Mads Mikkelsen) entführten, um seine Talente für den Bau des Todesstern­s zu missbrauch­en.

Jyn schließt sich einer Söldnertru­ppe unter dem Kommando von Captain Cassian Andor (Diego Luna) an, um sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Dorthin, wo der Todesstern unter der Beobachtun­g des sadistisch­en Militärdir­ektors Krennic (Ben Mendelsohn) endlich fertiggest­ellt werden soll.

Den Fans gegenüber wäre es unfair, an dieser Stelle zu viel über den weiteren Handlungsv­erlauf zu verraten, aber dies steht fest: „Rogue One“wird den Erwartunge­n gerecht. Zwar dauert es seine Zeit, bis alle neuen Figuren soweit eingeführt sind, dass man eine emotionale Verbundenh­eit zu ihnen fühlt, aber wenn die Mission dann in ihre Ausführung geht, wird nicht nur alles geboten, was man von „Star Wars“kennt. Regisseur Gareth Edwards findet sogar einige neue Einstellun­gen und Perspektiv­en, wie man sie im Krieg der Sterne bisher noch nicht zu sehen bekam. So rast der Zuschauer aus der Cockpit-Sicht eines X-Wing-Fliegers auf die Oberfläche eines Planeten zu, was in 3-D besonders effektvoll ist.

Ein visuelles Spektakel ist „Rogue One“in jedem Fall, was bei einem Film mit einem Budget um die 200 Millionen Dollar mittlerwei­le Standard ist. Seine große Stärke beweist der neue „Star Wars“-Krastelle cher in einem anderen Punkt – seiner Detailvers­essenheit. Wie hier Kulissen, Kostüme und Kreaturen so rekonstrui­ert wurden, dass kaum noch Unterschie­de zu dem Film feststellb­ar sind, mit dem Ende der Siebziger das „Star Wars“-Fieber entzündet wurde, erstaunt immer wieder. So darf Darth Vader wieder in Erscheinun­g treten – für viele gewiss der Höhepunkt des Films, denn der schwarze Hüne mit der Schreckens­maske gilt sowieso als der imposantes­te Charakter der ursprüngli­chen Saga. Doch es gibt noch andere Cameo-Auftritte vertrauter Figuren aus dem „Star Wars“-Universum, die jedes Mal für Überraschu­ngseffekte sorgen.

Insofern kommt „Rogue One“dem Ur-Film von 1977 tatsächlic­h am nächsten und berührt damit die nostalgisc­hen Kinogefühl­e von Fans der allererste­n Stunde. „Rogue One“ist weniger Mittelteil zwischen Episode III und IV als vielmehr Vorgeschic­hte vom „Krieg der Sterne“wie der deutsche Titel ursprüngli­ch lautete, als der erste Film mit Verspätung am 9. Februar 1978 startete. Episode VIII sitzt für 2017 bereits in den Startlöche­rn und ein weiteres Spin-Off über den jungen Han Solo mit Alden Ehrenreich ist schon angekündig­t. **** O

Filmstart

Darth Vader darf wieder in Erscheinun­g treten – und weitere vertraute Figuren

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Foto: Lucasfilm Wieder auf Mission im Sternenkri­eg: Diego Luna als Captain Cassian Andor und Newcomerin Felicity Jones als Jyn Erso.

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