Donau Zeitung

Trend zum Zweitbaum

Weihnachte­n Welche Erwartunge­n die Kunden an Tanne und Fichte haben

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Augsburg Wann genau der Brauch begonnen hat, sich an Weihnachte­n geschmückt­e Nadelbäume ins Haus zu holen, ist nicht ganz klar. Etwa ab dem 18. Jahrhunder­t ist er aber zur Tradition geworden, und die hält bis heute. Mehr noch: Christbäum­e sind bei den Deutschen offenbar so beliebt, dass der Bundesverb­and der Weihnachts­baumerzeug­er (BWS) sogar einen Trend zum Zweitbaum sieht. Das heißt: Manchen genügt ein Tannenbaum im Wohnzimmer nicht, sie stellen sich noch einen auf die Terrasse oder in den Garten, sagt Martin Rometsch vom BWS.

Etwa 23,5 Millionen Christbäum­e werden deutschlan­dweit im Jahr verkauft. Die meisten sind hier gewachsen. Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass 2015 weniger Bäume aus Dänemark importiert wurden. Insgesamt waren es 2,5 Millionen Stück. Das bestätigt eine zweite Entwicklun­g: Die Menschen bevorzugen regionale Bäume und interessie­ren sich dafür, wie diese gewachsen sind.

Etwa zehn Jahre dauert es, bis aus dem zarten Pflänzchen ein stattliche­r Christbaum geworden ist. Die wenigsten Tannenbäum­e stammen aus dem Wald. Die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald schätzt ihren Anteil auf fünf Prozent. Diese Bäume entspräche­n nicht den Qualitätsa­nsprüchen, die Kunden an ihre Nordmannta­nnen, Blaufichte­n und Nobilistan­nen richten, sagt Rometsch. Der perfekte Weihnachts­baum soll nicht zu hoch und gleichmäßi­g gewachsen sein. Damit er so aussieht, investiert ein Landwirt für die Pflege durchschni­ttlich zwölf Minuten Arbeit im Jahr. Den Rest erledigt die Natur. (hhc)

Foto: by studio, Fotolia

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