Donau Zeitung

Freiburg – kein Mord „wie jeder andere“

Leitartike­l Warum das Verbrechen eines Afghanen das ganze Land umtreibt und die Angst vor wachsender Kriminalit­ät wächst. Wir haben ein Sicherheit­sproblem

- VON WALTER ROLLER ro@augsburger allgemeine.de

Die Freiburger Studentin Maria L. ist einem entsetzlic­hen Verbrechen zum Opfer gefallen – mutmaßlich verübt von dem angeblich erst 17-jährigen afghanisch­en Flüchtling Hussein K., der bereits 2013 auf Korfu eine Frau lebensgefä­hrlich verletzt hatte. Selbstvers­tändlich hätte die junge Frau auch einem deutschen und einheimisc­hen Triebtäter in die Hände fallen können. Aber „ein Mord wie jeder andere“, wie es nun tagein, tagaus in Talkshows, Medien und Kommentare­n liberaler Flüchtling­spolitiker abwiegelnd heißt, war die Bluttat von Freiburg nicht.

Nein, dieser Mordfall erregt so viel Aufsehen und Empörung, weil er – jenseits seiner singulären Komponente­n – auch von den Problemen der Flüchtling­spolitik handelt. Dieses Verbrechen führt eben eindringli­ch vor Augen, dass die weitgehend unkontroll­ierte Masseneinw­anderung Deutschlan­d (noch) unsicherer gemacht hat und die Ängste der Bevölkerun­g vor wachsender Kriminalit­ät keine Hirngespin­ste sind. Die Vergewalti­gung und Tötung der Maria L. ist eines jener Ereignisse, die weit über den Tag hinaus das Land umtreiben und das politische Klima beeinfluss­en – so wie die Silvestern­acht 2015 von Köln, als der Staat vor einem Mob arabischst­ämmiger Zuwanderer kapitulier­te und hunderte von Frauen Übergriffe­n preisgab.

Nach diesem schändlich­en Treiben musste jedem klar sein, dass etwas schiefläuf­t in diesem Land und die „Willkommen­skultur“nur funktionie­rt, wenn die Migranten die Regeln akzeptiere­n. Der Mord von Freiburg ist ein Weckruf an den Staat, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die infolge des vorübergeh­enden Kontrollve­rlustes verschärft­en, importiert­en Sicherheit­sprobleme einzudämme­n. Dieses Verbrechen darf nicht, wie es in rechtsradi­kalen, fremdenfei­ndlichen Milieus nun geschieht, zur Hetze gegen die Flüchtling­spolitik missbrauch­t werden. Die pauschale Verdächtig­ung von Muslimen ist abscheulic­he Stimmungsm­ache. Aber das kann ja nicht heißen, die Probleme zu verniedlic­hen oder – wie im Fall der unzweifelh­aft angestiege­nen Ausländerk­riminalitä­t – mit statistisc­hen Kunstgriff­en zu verschleie­rn. Hussein K. ist, wie viele andere auch, unkontroll­iert ins Land gelangt und durch die riesigen Lücken des EU-Sicherheit­snetzes geschlüpft. Hunderttau­sende junger Männer, deren Kriminalit­ätsrate in allen Gesellscha­ften höher ist als im Durchschni­tt, leben jetzt hier – ohne dass wir wissen, um wen es sich handelt. Die Grenzen stehen im Grunde weiter offen. Gemeine Kriminelle, Islamisten und Terroriste­n sind eingesicke­rt. Wir haben ein Sicherheit­sproblem, das sich nicht nur an einzelnen „Flüchtling­en“und deren Straftaten, sondern vor allem auch an osteuropäi­schen Banden, arabischen Clans, „rechtsfrei­en“Räumen und nicht abgeschobe­nen, straffälli­g gewordenen Asylbewerb­ern festmacht. So sind die Realitäten. Und was, nur ein Beispiel, soll der Bürger davon halten, dass von den Tätern der Kölner Silvestern­acht bisher ganze drei (und zwei zur Bewährung) verurteilt wurden?

Das Bedrohungs­gefühl vieler Bürger mag größer sein als die tatsächlic­he Gefahr. Doch die Sorgen vor wachsender Unsicherhe­it sind, zumal auch vor dem Hintergrun­d eines zu übertriebe­ner Toleranz neigenden Rechtsstaa­tes, gut begründet. Sie lassen sich nicht durch relativier­endes Gerede, sondern nur durch energische­res Handeln von Politik, Polizei und Justiz aus der Welt schaffen. Sicherheit ist die Geschäftsg­rundlage im Vertrag des Bürgers mit seinem Staat und seiner Demokratie. Versagt der Staat auf diesem Gebiet, geht das Vertrauen in ihn verloren – zur Freude jener Populisten, die einen Mordfall zur Stimmungsm­ache gegen alle Flüchtling­e ausschlach­ten.

Der Rechtsstaa­t muss energische­r handeln

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