Sind die vermissten Frauen tot?
Polizei Seit einer Woche fehlt von Beate Neuber und Elke Wieland aus Gersthofen jede Spur. Die Polizei geht von einem Doppelmord aus und hat einen 31-Jährigen festgenommen
Gersthofen Die beiden als vermisst gemeldeten Beate Neuber und Elke Wieland aus Gersthofen sind wohl Opfer eines Verbrechens geworden: Die Polizei geht davon aus, dass die Frauen „Opfer eines Tötungsdeliktes geworden sind“. Von dem Paar aus dem Ortsteil Hirblingen fehlt seit einer Woche jede Spur. Gefunden wurden die Frauen nun zwar immer noch nicht. Doch die Augsburger Polizei nahm in der Nacht auf den gestrigen Freitag einen Mann fest, der etwas mit dem Verschwinden der beiden zu tun haben könnte. Der 31-jährige Deutsche wurde noch am Freitagnachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl gegen ihn erließ. Der Vorwurf lautet auf Mord in zwei Fällen.
Gegenüber dem Richter machte der Mann, der ebenfalls aus Gersthofen stammt, keinerlei Angaben.
Die Polizei gründete eine Sonderkommission
Dennoch häufen sich aus Sicht der Ermittler die Hinweise, dass er für das Verschwinden der beiden Frauen verantwortlich ist. Erst am Donnerstag hatte die Polizei eine Vermisstenmeldung an die Öffentlichkeit herausgegeben und um Mithilfe aus der Bevölkerung gebeten. Einen entscheidenden Hinweis hatte es dabei aber bislang nicht gegeben, so die Polizei.
Auch nach dem Auto des Paares wurde zwischenzeitlich gefahndet. Am Freitag fanden Beamte der Kriminalpolizei den Wagen jedoch in der Nähe des Hauses, in dem die beiden Frauen wohnen. Der braune Peugeot, SUV-Typ 3008, wird derzeit noch auf Spuren untersucht. Ob das Auto seit dem zwischenzeitlichen Verschwinden gefahren wurde, ist bislang unklar.
Bei der Augsburger Kriminalpolizei wurde für den Fall eine 35 Mann umfassende Sonderkommission unter der Führung von KripoChef Gerhard Zintl gegründet. Zintl leitet seit dem vorigen Jahr die Augsburger Kripo. Diese Sonderkommission wird auch während des Wochenendes weiter ermitteln und Spuren sammeln. Bislang sind noch viele Fragen offen. Neben dem Aufenthaltsort der Frauen ist ebenfalls noch unklar, wo der mutmaßliche Tatort liegt oder ob der 31-Jährige einen Komplizen hatte. Auch das Motiv für ein mögliches Tötungsdelikt liegt noch völlig im Dunklen.
Zuletzt wurden die Frauen am Freitagabend, 9. Dezember, in Hirblingen gesehen – danach verliert sich jede Spur von ihnen. Ab dem vergangenen Wochenende waren sie weder für ihre Angehörigen noch für ihre Freunde zu erreichen. Als keine von beiden am Montag an ihren Arbeitsstellen auftauchte, wurden sie als vermisst gemeldet. In ihren Wohnort Hirblingen sind die Lebensgefährtinnen erst vor einigen Jahren gezogen und lebten eher zurückgezogen.
Die Kripo bittet die Bevölkerung weiterhin um Mithilfe. Wer die beiden Frauen nach Freitagnachmittag gesehen hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0821-323-3810 bei der Augsburger Kriminalpolizei oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden. Die Frauen werden wie folgt beschrieben: Beate Neuber ist 50 Jahre alt, 1,70 Meter groß, mit normaler Statur und hat kurze graue Haare. Ihre Partnerin Elke Wieland ist 49 Jahre alt, 1,62 Meter groß, schlank und hat ebenfalls kurze graue Haare. Über ihre Bekleidung ist nichts bekannt. Wer den mittlerweile entdeckten braunen Peugeot mit dem Kennzeichen A-BN 2507 nach Freitag, 9. Dezember, gesehen hat, soll sich ebenfalls mit der Polizei in Verbindung setzen.