Donau Zeitung

Musikalisc­h in den Advent eingetauch­t

Konzert Liedertafe­l Haunsheim, Orchester und Solisten beweisen eine starke Leistung

- VON GERNOT WALTER

Haunsheim Auch heuer hatte das traditione­lle Konzert der Liedertafe­l am 3. Adventsson­ntag beispielge­benden Charakter. Es zeigte das beachtlich­e Leistungsv­ermögen einer intakten Chorgemein­schaft mit einem anspruchsv­ollen Programm in der vollen Dreifaltig­keitskirch­e. Alles trug die Handschrif­t von Blockflöti­stin, Soloviolin­istin und Dirigentin Heidrun Krech-Hemminger. Dem Landtagsab­geordneten Georg Winter gefiel die Abwechslun­g in den facettenre­ichen Darbietung­en, Chorverban­dsdirigent Anton Kapfer würdigte das hohe sängerisch­e Niveau des Chores, der sich, so Gisela von Hauch, diesmal „selbst übertroffe­n“habe. Die Einschätzu­ng ist umso höher zu bewerten, als zehn Chormitgli­eder wegen Krankheit kurzfristi­g ausfielen. Trotzdem erstaunlic­h, wie beeindruck­end und bestens vorbereite­t die Liedertafe­l auftrat.

Zu Recht begeistert­e Zustimmung für überzeugen­de Männerstim­men, einen tonreinen und sicheren Alt und klangvolle Sopranisti­nnen mit Überstimme­n in schöner Höhe und für transparen­ten Klang und homogenes Miteinande­r. Die Piano-Kultur in den unbegleite­t gesungenen Madrigalen (Schröter, Eccard), in den romantisch­en Chorsätzen (Lützel, Reichardt) war genauso zu rühmen wie die Klangprach­t in den klassische­n Anteilen bei J. Haydn. Die mit rhythmisch­em Feuer vorgetrage­nen amerikanis­chen und südafrikan­ischen Gospels (eine Spezialitä­t der Liedertafe­l) erklangen mitreißend, bei „Jingle Bells“mit Handglöckc­hen und Akkordeon (Monika Nürnberger) verstärkt. Daneben ereignete sich herrliches Duettieren mit Susanne Schneider und Iris Lutzmann.

Die beiden Sopranisti­nnen erzielten bei der Arie „Nun jauchzet all ihr Frommen“(J. Crüger) stimmige Wirkung, von zwei Altblockfl­öten (Heidrun Krech-Hemminger und Norbert Bender) vorbildlic­h eingerahmt. Der geschmeidi­ge Sopran Susanne Schneiders erfasste anmutig Felix Mendelssoh­n-Bartholdys „Ich harrete des Herrn“, der samtene Wohllaut Iris Lutzmanns bereichert­e in feiner Partnersch­aft den Lobgesang. Wunderbar schließlic­h, wie die beiden Solistinne­n den „Abendsegen“ (E. Humperdinc­k) in verklärter Schönheit aufleuchte­n ließen. Wolfgang Schneider am Cello, Franz Heim am Kontrabass und Andreas Käßmeyer bildeten ein aufmerksam­es zuverlässi­ges Begleittri­o. Das Streichere­nsemble Marina Bögl, Iris Lutzmann, Cornelia Rauch-Ernst, Sabine Lengerer (Violinen) und Jürgen Härtel (Viola) sorgte für eine tragfähige Basis bei den Chorauftri­tten und beim Konzert in G-Dur des niederländ­ischen Barockkomp­onisten Willem de Fesch. Das Orchester gestaltete feinfühlig das Siciliano und wusste in natürliche­r Frische und Lebendigke­it die schnellen Sätze zu interpreti­eren. Der tragende Ton der Querflöte Norbert Benders harmoniert­e bestens mit der Violine Krech-Hemmingers; die virtuosen Elemente folgten einem gekonnten Themenwech­selspiel. Norbert Bender huldigte einem bukolische­n Klang, seine selbstvers­tändliche Leichtigke­it beglückte.

Weiterhin träumte das Orchester mit Elton John beschwingt von „White Christmas“(I. Berlin), bei dem es jubilieren­de Flötentöne „schneite“. Den weihnachtl­ichtheolog­ischen Hintergrun­d der Veranstalt­ung stellte Pfarrer Axel Schmidt unter das Thema „Gottes Ja zu den Menschen“.

Die Vorsitzend­e Elke Rieß zeigte sich in ihren Schlusswor­ten begeistert über die Publikumsr­esonanz und dankte den Mitwirkend­en für das große Engagement, ehe der Gemeindege­sang mit „Bleib bei mir, Herr“das bemerkensw­erte Konzert beschloss.

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Foto: Walter Norbert Bender (von links), Susanne Schneider, Iris Lutzmann und Heidrun Krech Hemminger waren die fundierten Solisten beim Adventskon­zert der Liedertafe­l Haunsheim.

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