Donau Zeitung

U Boot im NSA Ausschuss

Bundestag Berichte über Ermittlung­en der Bundespoli­zei

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Berlin Nach der Veröffentl­ichung vertraulic­her Akten aus dem NSAUntersu­chungsauss­chuss sucht die Bundestags­polizei den Täter einem Spiegel-Bericht zufolge im Parlament. Ermittelt werde „wegen Verletzung des Dienstgehe­imnisses und einer besonderen Geheimhalt­ungspflich­t“, bestätigte ein Bundestags­sprecher dem Magazin. Bundestags­präsident Norbert Lammert (CDU) habe die Ermittlung­en gegen unbekannt genehmigt. Der Bundestag ist ein eigener Polizeibez­irk.

Dem Bericht nach sind Sicherheit­sbehörden des Bundes überzeugt, dass nicht Hacker die Anfang Dezember von der Internetpl­attform Wikileaks veröffentl­ichten 2420 Dokumente entwendet haben. Erst recht gebe es keinen Hinweis darauf, dass das Material 2015 beim Cyberangri­ff auf den Bundestag gestohlen wurde, heiße es in Sicherheit­skreisen. Der Spiegel wies darauf hin, dass das Wikileaks-Material 90 Gigabyte an Daten umfasse, aus den infiltrier­ten Bundestags­rechnern aber nur rund 16 Gigabyte gestohlen worden seien. Von der Cyberattac­ke sei dem Anschein nach auch kein Bundestags­abgeordnet­er oder Mitarbeite­r aus dem Umfeld des NSA-Ausschusse­s betroffen.

Die FAS hatte vor einer Woche noch einen hohen Sicherheit­sbeamten mit den Worten zitiert, es gebe eine „hohe Plausibili­tät“dafür, dass die von Wikileaks veröffentl­ichten Geheimakte­n beim Cyberangri­ff auf den Bundestag erbeutet wurden. Für diesen Angriff machen Sicherheit­skreise russische Hacker verantwort­lich. Laut Wikileaks stammen die rund 2400 Dokumente aus verschiede­nen Bundesbehö­rden wie dem Bundesnach­richtendie­nst, dem Verfassung­sschutz und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik.

Unter den Dokumenten soll es demnach Beweise geben, die die Zusammenar­beit zwischen der amerikanis­chen National Security Agency (NSA) und dem BND belegen. Der Ausschuss befasst sich seit 2014 mit der scheinbar allumfasse­nden Datenspion­age der Geheimdien­ste, vor allem der NSA. Zahlreiche Unterlagen sind als vertraulic­h eingestuft. Denn es geht auch um die Zusammenar­beit der Geheimdien­ste bei der Terrorabwe­hr. (dpa)

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Norbert Lammert

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