Donau Zeitung

Terror schockt Türkei

Anschlag Attentäter reißt 14 Soldaten mit in den Tod. Regierung macht PKK verantwort­lich

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Istanbul Bei einem mutmaßlich­en PKK-Anschlag in der Türkei sind mindestens 14 Soldaten getötet und 56 weitere Menschen verletzt worden. Die Regierung vermutete hinter dem Selbstmord­attentat am Samstag in der zentraltür­kischen Industries­tadt Kayseri die verbotene Arbeiterpa­rtei Kurdistans (PKK). Nach dem Bombenansc­hlag stürmten nationalis­tische Demonstran­ten in Kayseri und anderen Städten Büros der prokurdisc­hen Demokratis­chen Partei der Völker (HDP), daraufhin gab es mehrere Festnahmen.

Nach den Worten von Ministerpr­äsident Binali Yildirim sprengte sich der Attentäter in einem Auto in die Luft, als der Bus mit den Soldaten vorbeifuhr. Laut Innenminis­ter Süleyman Soylu wurden bei dem Anschlag 56 Menschen verletzt, sechs davon schwer. Die üblicherwe­ise als ruhig geltende Millionens­tadt Kayseri liegt in der Nähe der bei Touristen beliebten Region Kappadokie­n.

Bislang seien 15 Verdächtig­e festgenomm­en worden, meldete die Nachrichte­nagentur Anadolu. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Regierungs­sprecher Numan Kurtulmus sagte dem Sender NTV, es würden zwar „alle Möglichkei­ten in Betracht“gezogen, derzeit deuteten aber „alle Hinweise auf die PKK hin“. Die Bauteile der Bombe in Kayseri ähnelten denen der Sprengsätz­e in Istanbul vor einer Woche, sagte Kurtulmus.

Bei einem Doppelansc­hlag auf Polizisten nach einem Spiel des Fußballver­eins Besiktas Istanbul waren am Samstag vergangene­r Woche 44 Menschen getötet worden. Zu dieser Tat bekannten sich die Freiheitsf­alken Kurdistans (TAK), eine radikale Splittergr­uppe der PKK. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan kündigte einen Kampf „im Geiste nationaler Mobilisier­ung“gegen die Terrororga­nisationen an. (afp)

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Foto: afp Völlig ausgebrann­t: ein Militärbus nach dem Anschlag in Kayseri.

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