Donau Zeitung

Frauen bleiben spurlos verschwund­en

Suche Die Polizei geht von einem Doppelmord aus. Doch sie findet keine Leichen

- VON MANUELA BAUER

Gersthofen Hirblingen Sonntagmit­tag in der Gaststätte Heimgarten: Am Stammtisch ist der mutmaßlich­e Doppelmord das große Thema. Die Männer am Tisch sind sichtlich geschockt. „Eine schlimme Sache ist das“, meint einer.

Seit einer Woche sind Beate Neuber und Elke Wieland aus Hirblingen, einem Stadtteil von Gersthofen (Landkreis Augsburg), spurlos verschwund­en. Mittlerwei­le geht die Polizei davon aus, dass die beiden ermordet wurden. Ein Tatverdäch­tiger sitzt in Untersuchu­ngshaft – doch die Frauen bleiben vermisst.

Bei der Augsburger Kriminalpo­lizei wurde eine Sonderkomm­ission mit dem Namen „Hirblingen“gegründet. Die Soko umfasst 35 Ermittler. Sie waren auch am Wochenende vor Ort, befragten Passanten, sammelten Spuren. Auffällig viele Polizeibus­se und Streifenwa­gen fuhren durch die Straßen. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Doch ein Polizeispr­echer sagte am Sonntag: „Es gibt keine neuen Erkenntnis­se.“

In der Nacht auf Freitag hatte die Augsburger Polizei einen Mann festgenomm­en, der etwas mit dem Verschwind­en der beiden zu tun haben könnte. Der 31-jährige Deutsche sitzt in Untersuchu­ngshaft. Der Vorwurf: Mord in zwei Fällen. Doch noch immer sind viele Fragen offen: Wo sind die beiden Frauen? Wo ist der mutmaßlich­e Tatort? Welches Motiv hatte der mutmaßlich­e Mörder? Und hatte er einen Komplizen? Zu all dem gab es am Wochenende noch keine Antworten.

Die 50-jährige Beate Neuber und ihre 49-jährige Lebensgefä­hrtin Elke Wieland waren zuletzt am Freitagabe­nd, 9. Dezember, in Hirblingen gesehen worden. Danach konnten Angehörige und Freunde sie nicht mehr erreichen. Als am Montag keine der beiden an ihren jeweiligen Arbeitsste­llen aufgetauch­t war, wurden sie als vermisst gemeldet.

Die Hirblinger wissen wenig über die vermissten Frauen. Das Paar ist erst vor einigen Jahren dorthin gezogen und lebte eher zurückgezo­gen in dem 1000-Einwohner-Ort. Auch die Stammtisch­männer im Wirtshaus kennen die Frauen nicht persönlich. „Sie sind hier nicht so unter die Leute gegangen“, meint einer. Die Betroffenh­eit ist trotzdem groß. Zumal der Tatverdäch­tige ebenfalls aus dem Stadtgebie­t stammt.

Zunächst hatte die Polizei auch nach dem Auto des Paares gefahndet. Am Freitag fanden die Beamten den Wagen in der Nähe des Hauses, in dem die beiden Frauen wohnen. Der braune Peugeot wird auf Spuren untersucht. Er könnte ein wichtiges Beweisstüc­k sein. O

Hinweise Die Kripo bittet die Bevöl kerung um Mithilfe. Wer die Frauen oder ihren Wagen (ein brauner Peugeot, SUV Typ 3008) mit dem Kennzeiche­n A BN 2507 nach Freitag, 9. Dezember, gesehen hat, soll sich unter der Tele fonnummer 0821/323 3810 an die Augsburger Kriminalpo­lizei oder jede andere Polizeidie­nststelle wenden.

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Foto: Marcus Merk In diesem Haus am Ortsrand von Hirblingen wohnten Beate Neuber und Elke Wieland. Die Polizei geht davon aus, dass sie ermordet wurden.
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Beate Neuber
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Elke Wieland

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