Henry Heimlich erfand einen lebensrettenden Griff
Medizin Der US-Arzt ist gestorben. Seine Erste-Hilfe-Maßnahme hat sich vielfach bewährt
Washington Er erfand einen Handgriff, der unzähligen Menschen das Leben rettete: Der US-Arzt Henry Heimlich, der eine Methode zur Rettung von Menschen vor dem Erstickungstod entwickelte, ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Der Brustchirurg sei in einer Klinik im US-Bundesstaat Ohio gestorben, teilte seine Familie am Samstag mit.
Heimlich war der Erfinder und Namensgeber des sogenannten Heimlich-Manövers, das etwa dann zum Einsatz kommt, wenn sich Menschen beim Essen verschlucken und die Luftröhre durch Speiseteile verstopft ist.
Heimlich hatte den Handgriff 1974 entwickelt, nachdem er selbst Zeuge eines solchen Erstickungsanfalls in einem Restaurant geworden war. Wahrscheinlich haben zehntausende Menschen dem HeimlichManöver das Leben zu verdanken. Es sieht vor, dass der Helfer den Patienten von hinten umfasst und mit ruckartigen Bewegungen im unteren Brustbereich den Luftdruck in der Lunge erhöht, sodass der Fremdkörper aus der Luftröhre wieder nach oben kommt.
Heimlich selbst hatte seinen Handgriff heuer zum ersten Mal benutzen können, als ein Mitbewohner seines Altenheims sich an einem Hamburger verschluckte. Zu den Prominenten, bei denen das Manöver zum Einsatz kam, zählen der frühere US-Präsident Ronald Reagan sowie die Schauspielerinnen Marlene Dietrich und Elizabeth Taylor. (afp, dpa)