Freiburger Fall: Kritik an Politik wächst
Vater der überfallenen Griechin äußert sich
Freiburg/Berlin Der Fall des mutmaßlichen Sexualmörders von Freiburg ruft immer mehr Kritik an der Politik hervor. Die Gewerkschaft der Polizei beklagte, dass die deutschen Behörden nur einen unzureichenden Zugriff auf europäische Flüchtlingsdatenbanken hätten. Der Flüchtling, der zuvor in Griechenland war und dort eine Straftat begangen hatte, soll in Freiburg eine Studentin vergewaltigt und getötet haben. Der Vater einer jungen Griechin, die von dem Tatverdächtigen bereits 2013 überfallen und schwer verletzt worden war, kritisierte, dass der Mann trotz einer Verurteilung zu zehn Jahren Haft von der griechischen Justiz im Zuge einer Amnestie freigelassen wurde – und sich nach Deutschland absetzen konnte. Einer griechischen Boulevardzeitung sagte Pantelis Chaidos: „Ich kann nicht glauben, dass sie ihn freigelassen haben, damit er tötet. In was für einem Staat leben wir?“
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras kündigte der
Bild am Sonntag und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)
zufolge eine bessere Kooperation mit Deutschland an. Bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel am Freitag in Berlin habe er zugesagt, „rasch Daten über ehemalige Strafgefangene zu liefern, die eventuell über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind“, berichtete die FAS unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin. Demnach bestehe der konkrete Verdacht, dass weitere entlassene Straftäter aus Drittstaaten Griechenland in Richtung Deutschland verlassen haben könnten.