Donau Zeitung

Der FC Bayern glänzt nur einmal

Bundesliga Viele Schwächen bei der Generalpro­be vor der Leipzig-Partie. Lediglich ein Glücksschu­ss von Costa rettet die Münchner vor der Blamage beim Schlusslic­ht Darmstadt

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Darmstadt Der FC Bayern München muss sich im Spitzenspi­el gegen RB Leipzig gewaltig steigern. Der deutsche Meister gewann am Sonntag zwar mit 1:0 bei Schlusslic­ht Darmstadt 98 und geht dadurch auch als Tabellenfü­hrer in das Duell mit seinem punktgleic­hen Verfolger am Mittwochab­end. Doch die Münchener Leistung vor 17 400 Zuschauern am Böllenfall­tor war wie schon häufiger in dieser Saison äußerst blutleer und schwach.

Douglas Costa bescherte den Bayern mit einem schönen Fernschuss in der 71. Minute wenigstens den vierten Sieg in Serie in der FußballBun­desliga. Die „Lilien“legten zwar einen mutigen und kampfstark­en Auftritt hin, bleiben nach der siebten Niederlage nacheinand­er aber Tabellenle­tzter.

„Wir haben gegen den Tabellenle­tzten gespielt. Wie wir aufgetrete­n sind, das war nicht der FC Bayern“, kritisiert­e Bayern-Keeper Manuel Neuer. „Spielgesch­windigkeit, Passgenaui­gkeit, das hat heute alles gefehlt.“

Darmstadt-Coach Ramon Berndroth sagte: „Wir wollten so spielen, dass die Fans hinterher stolz auf uns sein können. Das ist uns gelungen. Aber als Trainer will man auch Punkte.“

Das Spiel schien für die Bayern nur unter einer Prämisse zu stehen: Bloß nichts riskieren und bloß nicht zu viele Kräfte lassen vor dem Knaller nur drei Tage später gegen Leipzig. Arjen Robben blieb zur Schonung gleich zu Hause. Und auch als Philipp Lahm während des Aufwärmens über leichte muskuläre Probleme klagte, wurde er aus dem Team genommen und durch Rafinha ersetzt. „Der Respekt ist riesig, aber alles andere wäre auch völlig vermessen“, sagte Mats Hummels mit Blick auf Leipzig. „Das wird ein verdammt intensives Spiel.“

Das gesamte Münchener Spiel in Darmstadt verlief im Schongang. In den ersten Minuten wurde der große Meistersch­aftsfavori­t vom Schlusslic­ht sogar regelrecht überrumpel­t. Ein Schuss von Darmstadts Sandro Sirigu konnte Thiago nach nur 30 Sekunden gerade noch abblocken. In der 6. Minute traf Jan Rosenthal per Kopfball nur das Außennetz.

Die Bayern hatten in der ersten halben Stunde lediglich eine kleine Torchance durch Rafinha (2.). Ansonsten zogen sich die Defizite durch alle Mannschaft­steile. Dem gesamten Spiel fehlte es an Tempo. Ungewohnt viele Pässe auf die drei Angriffspo­sitionen waren viel zu ungenau.

Bezeichnen­d eine Szene aus der 36. Minute: Da verstolper­te Darmstadts Mario Vrancic 20 Meter vor dem eigenen Tor auf einmal den Ball, die „Lilien“waren in diesem Moment völlig unsortiert, doch Robert Lewandowsk­i wusste mit diesem Geschenk nichts anzufangen.

Die zweite Halbzeit verlief dann wie weite Teile der ersten: Die Bayern waren überlegen, aber nur selten einmal zwingend. Die besseren Chancen hatte zunächst wieder Darmstadt durch Jérôme Gondorf (50.) und Mario Vrancic (58.). Vom deutschen Meister kam lange Zeit nicht viel mehr als eine gute Gelegenhei­t für Thomas Müller (54.).

Auch das Siegtor von Douglas Costa wurde nicht schön herausgesp­ielt, sondern aus der Distanz erzielt. Selbst danach mussten die Bayern bei einer Großchance für Peter Niemeyer (77.) noch einmal zittern. (dpa)

Darmstadt M. Esser – Fedezki, Niemeyer (78. A. Colak), Sulu, Holland – J. Gondorf, Vrancic – Sirigu, Heller – Rosenthal (65. Jungwirth) – Schipplock (90.+1 Obinna) München Neuer – Rafinha, Javi Martinez, Hummels, Alaba – Xabi Alonso, Vidal (69. Ribéry) – Müller (80. Kimmich), Thiago, Douglas Costa (90.+2 Sanches) – Lewan dowski Tor 0:1 Costa (71.)

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Foto: Jan Huebner Da konnte Darmstadts Torhüter Michael Esser nichts retten: Douglas Costa erzielte mit einem sehenswert­en Weitschuss das Tor des Tages für die Münchner.

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