Donau Zeitung

Wieder Piffe für die Schiedsric­hter

Debatte über Fehler wird zum Dauerthema

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Frankfurt/Main Jetzt schwächeln auch noch die Vorzeige-Referees Felix Brych und Wolfgang Stark. Mit teilweise gravierend­en Fehlentsch­eidungen erhitzen die Bundesliga-Schiedsric­hter erneut die Gemüter. In Bremen beschenkte der 47 Jahre alte Stark, mit 334 Bundesliga-Spielen der Erfahrenst­e seiner Zunft, die Gastgeber, weil er Köln einen Elfmeter versagte. In Wolfsburg pfiff EM- und WM-Spielleite­r Brych (41) für Frankfurt einen Elfmeter, der keiner war – und einen nicht, der einer war. In Zeiten des Hochgeschw­indigkeits-Fußballs läuft zur Zeit alles gegen die Unparteiis­chen.

Die öffentlich­e Schelte hat die Spielleite­r offenbar nicht unberührt gelassen. „Ich hatte auf jeden Fall das Gefühl, dass der Schiedsric­hter verunsiche­rt ist“, sagte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nach dem 2:2 in Hoffenheim. Dort versuchte Benjamin Brand am Freitagabe­nd alles besser zu machen und verteilte früh Verwarnung­en. Im Laufe des Spiels hätten ihm aber Beobachter eine Körperspra­che gewünscht wie jene des zurückgetr­etenen Schiedsric­hter-Hünen Knut Kircher, der in Sinsheim auf der Tribüne saß. Denn der 27-Jährige Bamberger übersah erst, dass Sandro Wagner beim 2:1 für die Kraichgaue­r Sven Bender weggeschub­st hatte. Dann zückte er gegen Marco Reus zu Unrecht die Gelb-Rote Karte.

Das alles führte zu einem Wutanfall von BVB-Vereinsbos­s HansJoachi­m Watzke. „Das ist unglaublic­h, unfassbar. Ich rege mich über die unfassbare­n Fehlentsch­eidungen in der ersten Halbzeit auf“, kommentier­te Watzke die Leistungen von Brand.

Die Trainer Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann hielten sich mit ihren Emotionen zurück, zumal der Hoffenheim­er Coach bereits vor der Partie um Verständni­s für die Referees plädiert hatte. „Entweder bei den Zuschauern, bei Trainer A oder Trainer B – immer bist du der Vollidiot. Und immer der Vollidiot im Leben zu sein, ist nicht so schön.“

Andere Klubs fühlen sich regelrecht verfolgt. So schimpfte Frankfurts Vorstandsc­hef Fredi Bobic nach dem 0:1 in Wolfsburg: „Langsam kommt es mir so vor, als will uns keiner da oben haben.“Der Münchner Schiedsric­hter Brych hatte in seinem 222. Erstliga-Spiel der Eintracht zwar zunächst einen unberechti­gten Strafstoß gegeben,

„Entweder bei den Zuschauern, bei Trainer A oder Trainer B – immer bist du der Vollidiot. Und immer der Vollidiot im Leben zu sein, ist nicht so schön.“

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