Vorschusslorbeeren für Pereira
2. Bundesliga Neuer Löwen-Coach ist ein „erstklassiger Trainer“– sagt 1860-Investor Ismaik. Die Hoffnungen des VfB Stuttgart auf den Wiederaufstieg erhalten einen schweren Dämpfer
München Nach einer verkorksten Hinrunde hat Investor Hasan Ismaik den international erfahrenen Portugiesen Vítor Pereira als nächsten Trainer des TSV 1860 München auserkoren. Der 48-Jährige soll die abstiegsbedrohten Löwen in der Winterpause fitmachen für den Neustart in der 2. Fußball-Bundesliga, der am 27. Januar mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth beginnt.
Ismaik kündigte nach dem 1:1 zum Hinrundenabschluss gegen den 1. FC Heidenheim am Freitagabend zudem an, weiteres Geld in den Kader zu investieren. „Wir werden auch die Mannschaft verändern und optimieren, um ein konkurrenzfähiges Team in die Rückrunde schicken zu können“, schrieb der Jordanier in einem sozialen Netzwerk. Nach der Beurlaubung von Thomas Eichin wird auch noch ein neuer Sportchef gesucht.
Schon vor der für Montag angekündigten Präsentation des neuen Trainers bestätigte Ismaik am Samstagabend bei einem Fanklub-Besuch die Personalie Pereira. Es sei alles „in trockenen Tüchern“, sagte der Investor laut einem Bericht des Fanportals „dieblaue24“bei der Weihnachtsfeier der Ilmtal-Löwen in Pfaffenhofen. „Wir werden diesmal einen erstklassigen Trainer haben“, schwärmte Ismaik.
Pereira ist seit Wochen Topkandidat auf die Nachfolge von Kosta Runjaic. Er saß bereits bei mehreren Partien im Stadion. Der temperamentvolle Portugiese war zuletzt bei Fenerbahce Istanbul. Dort musste er nach der verpassten ChampionsLeague-Qualifikation gehen. In seinem Heimatland führte er den FC Porto zu zwei Meisterschaften (2012, 2013). Mit Olympiakos Piräus wurde er 2015 in Griechenland Meister und Pokalsieger. Pereira soll seine Arbeit zu Jahresbeginn aufnehmen. Geplant ist ein zwei Wochen dauerndes Trainingslager in Portugal.
Im letzten Spiel unter dem Interimsduo Daniel Bierofka/Denis Buschujew hatten die Löwen eine ihrer besseren Leistungen in der Hinrunde mit nur vier Siegen gezeigt. Trotz Überlegenheit reichte es aber nur zu einem Treffer von Sascha Mölders. Kapitän Marc Schnatterer konnte für Heidenheim mit einem Foulelfmeter ausgleichen.
Ismaik will weiter durchgreifen. „Ich werde die Minderleistung in allen Ebenen nicht mehr länger akzeptieren“, kündigte der streitbare Investor an. Der Verein dürfe „nicht zu einer gut bezahlten Wohlfühloase verkommen“. Er wolle ihn „leistungsorientiert“ausrichten, „um auch die Ziele zu erreichen“.
Beim Versuch dem Ziel „Wiederaufstieg“näher zu kommen, hat der VfB Stuttgart gestern einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Die Schwaben verloren bei den Würzburger Kickers klar mit 0:3. Sie rutschten damit auf den dritten Tabellenplatz zurück. Hannover 96 kam am Sonntag gegen den SV Sandhausen nicht über ein 0:0 hinaus, geht aber als Tabellenzweiter in die Winterpause. Eintracht Braunschweig reichte somit die Nullnummer vom Samstag in Karlsruhe, um die Tabellenführung zu behalten. Eine der positiven Überraschungen der bisherigen Saison ist der 1. FC Heidenheim. Nach dem 1:1 in München hat Heidenheim als Tabellenvierter drei Punkte Rückstand zum Relegationsplatz. (AZ)