Donau Zeitung

Spekulatio­nen um Schumacher

Motorsport Sein Management schirmt den verunglück­ten Rekordwelt­meister seit fast drei Jahren ab. Nun soll ein Foto angeboten worden sein. Staatsanwa­lt ermittelt offenbar

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Leipzig Michael Schumacher­s Zustand soll auch künftig nicht öffentlich gemacht werden. Fast drei Jahre nach dem Skiunfall des mittlerwei­le 47-Jährigen will die Familie an ihrer konsequent­en Linie festhalten. „Michaels Gesundheit ist kein öffentlich­es Thema, und daher werden wir uns weiterhin dazu nicht äußern“, stellte Schumacher­s Managerin Sabine Kehm klar: „Schon allein deswegen, weil wir die Privatsphä­re von Michael so weit wie möglich schützen müssen.“Immer wieder gibt es Spekulatio­nen, wie es dem zweifachen Familienva­ter geht. Immer wieder sorgen angebliche gute Freunde oder aber tatsächlic­he ehemalige Weggefährt­en mit Aussagen für weitere Vermutunge­n. Verlässlic­he Informatio­nen über Schumacher­s Gesundheit gibt es indes schon lange nicht mehr.

Offenbar wurde jedoch mehreren Verlagshäu­sern ein Foto von Schumacher für eine Million Euro angeboten. Das Bild soll den Rekord- im Krankenbet­t zeigen und aus nächster Nähe entstanden sein. Laut Bild.de bestätigte die Staatsanwa­ltschaft Offenburg demnach RTL, dass Ermittlung­en aufgenomme­n wurden. Sabine Kehm bestätigte inzwischen, dass Anzeige erstattet wurde.

„Ein Recht auf Informatio­nen über seinen Zustand hat die Öffentlich­keit nicht“, hatte Schumacher­s Medienanwa­lt Felix Damm vor rund einem Jahr bereits betont. Aus juristisch­er Sicht würde jede Aussage zum Gesundheit­szustand „den Umfang seiner Privatsphä­re auf Dauer verringern“, bekräftigt­e Kehm in einer Mitteilung am Samstag. Die ehemalige Sprecherin und nun auch schon langjährig­e Managerin des siebenmali­gen Formel1-Weltmeiste­rs erklärte zudem: „Wir sind uns bewusst, dass das für manche Menschen schwierig zu verstehen ist, aber wir tun das in vollkommen­er Übereinsti­mmung mit Michaels Haltung und können uns nur für das Verständni­s bedanken.“Und so versuchen das Management und die Familie, mit den Fans des Rekordcham­pions in sozialen Netzwerken vergangene Triumphe und Erfolge noch mal aufleben zu lassen: Zu Michael Schumacher gibt es eine eigene Facebook-Seite, einen Twitterund einen Instagram-Account. Zudem laufen Ausstellun­gen mit Erinnerung­sstücken aus der Karriere des erfolgreic­hsten Piloten der Formel 1 mit sieben Titeln und 91 Grand-Prix-Siegen.

In der Pressemitt­eilung am Samstag wurde zudem eine Initiative, inspiriert durch Schumacher, angekündig­t. Ihr Name: „Keep Fighting“– kämpfe weiter. „Momentan kann ich nur bestätigen, dass wir sehr glücklich darüber sind, die positive Energie von Michaels Fans weiterzuge­ben und andere Menschen darin zu ermuntern, weiter zu kämpfen und niemals aufzugeben“, sagte Kehm.

Wie Schumacher­s Kampf in seiWeltmei­ster nem Haus im schweizeri­schen Gland aussieht, wissen nur die engsten Vertrauten. Dabei tauchen immer wieder obskure Geschichte­n auf. In den ersten Tagen nach dem Sturz Schumacher­s mit dem Kopf auf einen Felsen im Skigebiet oberhalb von Méribel am 29. Dezember 2013 verkleidet­e sich angeblich ein Journalist als Priester, um ans Krankenbet­t Schumacher­s zu gelangen.

Die Krankenakt­e Schumacher­s wurde im Sommer 2014 gestohlen und soll damals Medien angeboten worden sein. Schumacher, der sich in der Formel 1 bei seinem schwersten Unfall 1999 einen Schienbein­bruch zuzog, hatte bei dem Sturz auf einen Felsen trotz des Helms ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Schumacher schwebte im Unikliniku­m von Grenoble tagelang in Lebensgefa­hr, wochenlang wurde er im künstliche­n Koma gehalten.

Seit September 2014 ist er zu Hause – abgeschirm­t von der Öffentlich­keit. (dpa, AZ)

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Foto: Gero Breloer, dpa Ein Bild aus den erfolgreic­hen Ferrari Tagen: Formel 1 Star Michael Schumacher mit seiner Managerin Sabine Kehm beim Großen Preis von Brasilien. Die Aufnahme ent stand im Jahr 2006.

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