Donau Zeitung

Grundregel der Demokratie akzeptiere­n

- Wertingen Stadt und Kreisrat,

Zum Leserbrief „Die Kritik ist purer Po pulismus“von Eugen Bayer vom 15. Dezember: Mit großem Erstaunen habe ich als Mitglied des BBV den Leserbrief von Eugen Bayer zur Kenntnis genommen und mir gleich den Artikel über die Riedstrome­ntschädigu­ng und den Leserbrief von Herrn Mayer nochmals durchgeles­en. So finde ich im Artikel, der ja wohl auf einer Pressemitt­eilung des BBV beruhen muss, klar und deutlich geschriebe­n, dass es wie bisher keinen gesetzlich­en Anspruch auf Entschädig­ung des Riedstrome­s gibt. Es ist also wie bisher, dies ist die Faktenlage! Wenn Herr Mayer nun diesen essenziell­en Sachverhal­t beschreibt, so verstehe ich nicht, warum dies als „purer Populismus“bezeichnet wird. Wenn Herr Bayer dann noch besonders hervorhebt, dass dieses Schriftstü­ck von drei Ministern unterzeich­net wurde, so muss auch hier nüchtern betrachtet werden, dass dies nichts anderes ist als eine Willenserk­lärung, die sich morgen schon ändern kann. Was passiert denn, wenn in fünf Jahren der Riedstrom wieder ausgeleite­t wird?

Glaubt Herr Bayer ernsthaft, dass bei eventuell leeren Kassen diese drei Minister, wenn diese dann überhaupt noch im Amt sind, sich an diese Willensbek­undung erinnern werden?

Die CSU hat die Meinung bei größeren Angelegenh­eiten schnell geändert, man denke da nur an die Euro-Einführung. Da wird diese sicher wenig Skrupel haben, ein paar Bauern in Nordschwab­en die kalte Schulter zu zeigen. Richtig geärgert hat mich die Aussage, dass Herr Mayer im Schadensfa­ll mit Auszahlung auf diese verzichten soll und selbst einklagen solle. In einem Rechtsstaa­t gibt es Bürgerpfli­chten und Bürgerrech­te.

Genauso wenig, wie sich Herr Mayer weigern kann, Steuern zu zahlen, genauso wenig kann man ihm absprechen, den Ausgleich zu beantragen, nur weil er hier mit der Politik der CSU und des BBV nicht einverstan­den ist. Ich denke, diese Grundregel der Demokratie und Meinungsfr­eiheit sollte Herr Bayer akzeptiere­n. Peter Seefried,

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