Die wissenschaftliche Sensation des Jahres
Auszeichnung US-amerikanische Forscher entdeckten Einsteins Gravitationswellen
Washington Die Entdeckung der Gravitationswellen ist nach dem Urteil des US-Fachjournals Science der wissenschaftliche Durchbruch des Jahres.
Der direkte Nachweis der bereits von Albert Einstein vorhergesagten Wellen eröffne eine völlig neue Form der Astronomie und habe die Wissenschaftslandschaft verändert, berichtet das Heft in seiner jüngsten Ausgabe von diesem Freitag. Das US-Observatorium Ligo hatte im Februar die Entdeckung von Gravitationswellen von zwei verschmelzenden schwarzen Löchern bekannt gegeben. Bereits vor einem Jahrhundert hatte der Physiker Einstein prognostiziert, dass beschleunigte Massen Gravitationswellen durch die Raumzeit senden. Er glaubte allerdings nicht daran, dass diese Wellen jemals nachweisbar sein könnten – die erwartete Verzerrung der Raumzeit war einfach zu klein, vermutete er.
Die massivsten bekannten Objekte im Weltall waren zu Einsteins Zeiten Sterne. Erst Jahrzehnte nach seiner Vorhersage wurden schwarze Löcher und Neutronensterne entdeckt, die beide eine erheblich höhere Dichte erreichen als gewöhnliche Sterne und daher höhere Wellen schlagen können.
Nach der Entdeckung dieser kompakten Himmelsobjekte haben Astrophysiker jahrzehntelang versucht, Gravitationswellen direkt aufzufangen. Erst mit dem rundum erneuerten und in seiner Empfindlichkeit erheblich verbesserten Ligo-Observatorium wurden sie schließlich fündig. Ligo beobachtete, wie zwei schwarze Löcher in 1,3 Milliarden Lichtjahren Entfernung von der Erde immer schneller umeinander kreisten und verschmolzen. Die Beobachtung eröffnet einen neuen Blick auf Phänomene, die zum Teil mit anderen Instrumenten gar nicht sichtbar sind. So hatte Ligo nicht nur die Existenz von Gravitationswellen bewiesen, sondern dabei auch die von Doppelsystemen aus zwei schwarzen Löchern. (dpa)