Das Millionengeschäft mit den Spielwaren
Markt Spielwaren lassen nicht nur Kinderaugen leuchten. Sie bedeuten längst auch ein Milliardengeschäft. Der Deutsche Verband der Spielwaren industrie (DVSI) geht davon aus, dass die Branche in diesem Jahr erstmals mehr als drei Milliarden Euro Umsatz machen wird. Das wäre ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bezogen auf das Jahr 2010 liegt das Wachstum dann sogar bei fast 25 Pro zent.
Weihnachten Der Advent ist für die deutschen Spielwarenhersteller tra ditionell die wichtigste Zeit des Jahres. 40 Prozent des Umsatzes machen Hersteller und Handel im November und Dezember. „Nach allem, was man hört, sind die Deutschen in diesem Jahr noch spendabler bei Geschenken un term Christbaum als 2015“, sagt DVSI Sprecher Ulrich Brobeil.
Gründe Das Umsatzwachstum liegt zum einen daran, dass die Advents zeit in diesem Jahr besonders lang ist. Außerdem werden die Kinder zu Weihnachten immer reicher beschenkt. Zudem positiv für die Spielwaren händler: Ein kleiner Babyboom im ver gangenen Jahr, als 737 000 Kinder geboren wurden. Mehr Kinder bedeuten zugleich mehr Geschenke.
Ausgaben Die Deutschen geben im mer mehr Geld für Geschenke aus. Zugleich werden auch immer teurere Spielsachen gekauft. Nach Angaben der npd Group kauften Eltern im ver gangenen Jahr für jedes Kind bis zu elf Jahren Spielsachen im Wert von 290 Euro. Das ist so viel wie nirgends sonst in Europa. Zum Vergleich: 2010 gaben Eltern für Kinder in diesem Al ter noch 228 Euro aus.
Produkte Welches Spielzeug die Deutschen kaufen? Auch damit be fassen sich Marktforscher. 20 Prozent des Gesamtmarktes sind Spielwaren für Kleinkinder, 18 Prozent Bausätze. 12 Prozent Spiele und Puzzles.
Trends Dabei erobern sich Lizenz produkte in deutschen Kinderzim mern immer größere Marktanteile. Die ses Segment wachse dem Marktfor schungsinstitut npd Group zufolge stär ker als der Bereich mit Produkten ohne Lizenz. Demnach ist „Star Wars“Spielzeug nach wie vor am beliebtesten, gefolgt von Spielwaren des Disney Films „Die Eiskönigin“. In diesem Jahr hätten zudem Minifigu
ren und Panini Aufkleber zur Fuß ball Europameisterschaft den Markt be lebt.
Handel 35 Prozent der Deutschen kaufen Spielsachen nach wie vor in Fachgeschäften. Das Internet aber holt deutlich auf. Ein Drittel der Spielwa ren werden bereits online gekauft, wie aus der Statistik des Bundesverbands des Spielwaren Einzelhandels (BVS) hervorgeht.
Branche In Deutschland gibt es nach wie vor 673 Spielwarenfirmen. Sie haben im vergangenen Jahr Spielwaren im Wert von 1,58 Milliarden Euro produziert. Der Großteil der Spielsachen aber kommt längst aus Asien. 54 Prozent aller Spielwaren, die in Deutschland importiert werden, stammen aus China. (sok)