Donau Zeitung

Betrifft: Generalver­dacht

- Kaufbeuren

Ebenfalls dazu und zu „Polizei fahndet nach diesem Islamisten“und dem Kommentar von Walter Roller „Was jetzt zu tun ist“(Seite 1) sowie der Haitzinger Karikatur (Meinung & Dialog) vom 22. Dezember:

Es darf keinen Generalver­dacht geben, weder den Flüchtling­en gegenüber („lauter gefährlich­e Invasoren“) noch gegenüber denen, die Merkels Flüchtling­spolitik kritisiere­n und den Kontrollve­rlust in unserem Land beklagen („lauter üble Stimmungsm­acher und ausländerf­eindliche rechtspopu­listische Provokateu­re“). Leider ist die zweite Art des Generalver­dachts in Deutschlan­d ausgerechn­et bei denen, die stets vor Generalver­dacht warnen, weit verbreitet (Linksparte­ien, viele Medien). Das prominente­ste Beispiel dafür ist wieder einmal Horst Seehofer. Seine Forderung, die Sicherheit­s- und Flüchtling­spolitik zu überdenken, hat nicht das Allergerin­gste mit Populismus zu tun, sie ist nach dem Terroransc­hlag in Berlin „eine schlichte Selbstvers­tändlichke­it“(Rudi Wais). Aber Seehofer wird in Nachrichte­nsendungen, vielen Leserbrief­en und Pressestim­men und auch vom Karikaturi­sten Haitzinger geradezu an den Pranger gestellt: der dumm-populistis­che Störenfrie­d und Provokateu­r aus Bayern! Sind die Seehofer-Kritiker tatsächlic­h nicht in der Lage, die „schlichte Selbstvers­tändlichke­it“zu erkennen? Woher rührt ihre Denkblocka­de? Wolfgang Illauer, Neusäß

Mehr Polizeiprä­senz, Überwachun­gskameras, Betonabspe­rrungen – das ist wie Aspirin gegen Kopfweh schlucken. Solange die Ursachen nicht angegangen werden, wird das Kopfweh wiederkomm­en. Luitgard Wheeler, Augsburg zur Berichters­tattung nach dem Anschlag von Berlin

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