Ein Sohn aus gutem Stall
Weihnachtspreisrätsel Brüten Sie mit Gewinn über drei Darstellungen der Geburt Christi. Wer sind die drei Künstler, die zwischen frühem 14. und frühem 20. Jahrhundert tätig waren?
„Und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Platz in der Herberge.“
So steht es geschrieben in der Bibel, im zweiten Kapitel des LukasEvangeliums. Weder ist die Rede von einer Höhle als Geburtsstätte Christi – wie sie seit frühchristlicher Zeit unter der Geburtskirche in Bethlehem verehrt wird –, noch ist die Rede von einem Stall, wie er in der landläufigen Weinachtslegende auftaucht. Ebenso wenig von einem einst repräsentativen, mittlerweile jedoch verfallenden Gemäuer, wie es auf so vielen Geburts- und Anbetungsdarstellungen der Kunstgeschichte zu sehen ist – auch als Metapher für den überwundenen sogenannten „Alten Bund“, der zwischen Gott und dem Volke Israels im Alten Testament geschlossen worden war.
Durch die Bibel überliefert sind also nur Krippe – und Windeln. Allerdings spricht die antike und gegenwärtige Lebenswirklichkeit dafür, dass zu einer Krippe zumindest ein Vieh-Unterstand gehört – wie er auch auf dem großen nebenstehenden Gemälde zu sehen ist, dem ersten zu verifizierenden Werk unseres diesjährigen Heiligabend-Preisrätsels zum Thema „Stall“in der Weihnachtsgeschichte.
Auch heuer stellen wir Ihnen wieder drei Bilder zur Geburt Christi vor, deren Urheber Sie mit Entdeckerfreuden herausfinden sollen. Wie jedes Jahr gilt: Wer – zumindest zunächst – nicht googelt, hat mehr davon... Nie umfasste unser Weihnachtsrätsel eine so große Zeitspanne wie heuer: vom Beginn des 14. Jahrhunderts bis zum 20. Jahrhundert.
Wenn Sie Bild 1 (oben) studieren, so sehen Sie am Vieh-Unterstand schnell: Die (Zentral-)Perspektive war wahrlich noch nicht vollendet. Aber sie und jegliche Plastizität in einem tiefengestaffelten Raum sowie die Renaissance befanden sich auf einem guten Weg. Wer Bild 1 in natura sehen will, der muss Teil jenes Stromes werden, der alljährlich viele bildungsbeflissene Deutsche – noch gibt es sie – in südliche Gefilde bringt. Und er muss eine Prozedur über sich ergehen lassen, nämlich eine körperliche Temperierung, bevor er den heiligen Ort mit einem ganzen Bilderzyklus des gesuchten Künstlers für arg knappe 15 Minuten erblicken darf. Denn der Andrang gerade im Sommer ist immens. Was gibt es noch zu sagen über den Maler? Wir verraten viel, wenn wir seine noch nicht eindeutig erforschten Verdienste um die Illustration des Lebens eines gewissen Franz erwähnen. Wer war’s?
Der Schöpfer von Bild 2 (unten links) ist nicht so berühmt, obwohl er schon kurz vor Kandinsky die Abstrahierung erprobte, gleichsam mosaikhaft. Er malte etliche Anbetungen; wir zeigen eine in dörflicher Lage, wie der Bildhintergrund zeigt. Die Krippe befindet sich also zumindest in einem Weiler. Der gesuchte Künstler mit Wirkungskreisen in Dachau, München, Wien und Stuttgart unterrichtete einst Kollegen, die berühmter werden sollten, darunter Baumeister, Schlemmer, Nolde. Wer war’s?
Bild 3 (unten rechts) zeigt ein stark verfallenes Gebäude, in dem die kleine junge Familie – abgesehen von Ochs, Esel und Engeln – alleine ist. Die Alte Pinakothek München zeigt mehrere Werke des Künstlers, darunter ein kleines und insofern wichtiges, weil darauf eine kunsthistorische Neuerung seiner Hand griff: die Landschaft als zentrales Motiv von Malerei. Wie der Maler von Bild 1 war auch er ein Baumeister, und zwar in einer Stadt an der Donau. Wer war’s?
Wenn Sie im Bilde sind über die drei Maler, so senden Sie uns bis Sonntag, 8. Januar, 24 Uhr, deren Namen zu. Wieder gibt es dreimal einen Bildband über einen Künstler Ihrer Wahl zu gewinnen. Schreiben Sie zu den Lösungsnamen also auch drei Namen von Künstlern, die noch nicht in Ihrer Bibliothek vertreten sind. Und wenn Sie mögen, dann lassen Sie uns wieder wissen, wie schwer Ihnen das Rätsel fiel. Auflösung und Gewinner veröffentlichen wir in unserer Ausgabe vom 10. Januar.
Mail stall@augsburger-allgemeine.de Fax 0821/777-2115 Post Augsburger Allgemeine, Feuilleton-Redaktion, Preisrätsel, 86133 Augsburg