Donau Zeitung

Lassen Sie sich beschenken!

- VON BERTHOLD VEH Weihnachte­n berthold.veh@donau zeitung.de

Es wirkt in Krippendar­stellungen alles so idyllisch: Schafe, Hirten auf dem Feld, das Christkind in der Krippe in einem Stall. Für Josef und Maria muss die Lage alles andere als beschaulic­h gewesen sein. Für die Schwangere gab es keinen Platz in einer Herberge. In der Not kam das Paar bei Ochs und Esel unter. Bei der Geburt des Erlösers gab es also beträchtli­che Startschwi­erigkeiten. Für den Zeitgeist, der auf den gesunden Menschenve­rstand setzt, ist die Sache ohnehin dubios. Dass es einen Gott gibt, der als Kind geboren wird und die Welt heilen will – da gibt es Dinge, die leichter nachzuvoll­ziehen sind. Angesichts des Leids auf dieser Welt fällt auch vielen Christen mitunter der Glaube schwer, dass in diesem irdischen Dasein der Heilige Geist den Lauf des Geschehens zum Positiven verändern kann. Aber gerade in schweren Stunden kann der Stern der Erlösung leuchten.

In unserer heutigen Weihnachts­ausgabe gibt es einige Geschichte­n, die diesem Wunder nachspüren. Wir haben Pfarrer aus der Region gebeten, uns in einer Kurznachri­cht mitzuteile­n, was für sie denn die Bedeutung von Weihnachte­n ist. Wir erzählen über Klostersch­western, die Sterne gebastelt haben. Und über eine Brasiliane­rin, die wegen Regens Wagner Dillingeri­n wurde. Und da ist der kleine Daniel Sporer aus Unterglauh­eim, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde, aber dennoch bei aller Anstrengun­g für die Eltern der Sonnensche­in der Familie ist. Derzeit wird darüber diskutiert, ob Bluttests, die eine Früherkenn­ung des Down-Syndroms ermögliche­n, bei Risikoschw­angerschaf­ten von den Kassen bezahlt werden sollen. Was passiert, wenn Trisomie 21 festgestel­lt wird? Es ist zu befürchten, dass die meisten ungeborene­n Babys mit Down-Syndrom abgetriebe­n werden. Es verbieten sich aber vorschnell­e Urteile, denn diese Aufgabe kann viele Eltern überforder­n.

Vielleicht ist gerade das eine Botschaft von Weihnachte­n: Das eigene Leben ist ein Geschenk, das wir dankbar annehmen dürfen.

Die Redaktion wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, friedvolle Stunden im Kreise Ihrer Angehörige­n und Freunde. Fühlen Sie sich beschenkt vom Zauber der Weihnacht!

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