Langer Weg in den Beruf: So wird man katholischer Kaplan und später Gemeindepfarrer
● Wie wurde Prestele Kaplan? Nach seinem Abitur in Kaufbeuren leistete der heute 33 Jährige seinen Zivildienst in Hamburg in einem Kinderhospiz ab. In Berlin studierte er von 2005 an Politikwissenschaft. 2008 trat er ins Priesterseminar in Augsburg ein und studierte in München, Augsburg und Madrid Katholische Theologie. 2015 wurde er zum Diakon geweiht, 2016 – mit acht weiteren jungen Männern – zum Priester des Bistums Augsburg. Diesen „Neupriestern“wurde von der „Personalabteilung Priester“im Or dinariat, der Bistumsverwaltung also, dann eine Kaplanstelle zugewiesen.
● Was ist ein Kaplan? Im deutschen Sprachraum wird damit meist ein junger katholischer Priester bezeichnet, der in den ersten Jahren nach seiner Priesterweihe einem Pfarrer unterstellt ist und noch keine Alleinverantwor tung für eine Pfarrei trägt. Es kann aber auch vorkommen, dass erfahrene Priester als „Kapläne“eingesetzt wer den. Dies trifft etwa auf Priester aus der Weltkirche zu, die von ihrem Bischof oder Ordensoberen für eine be stimmte Zeit für die Seelsorge im Bis tum Augsburg freigestellt werden.
● Wie lange wird er ausgebildet? Im Bistum Augsburg dauert die Ausbil dungszeit eines Kaplans in der Regel vier Jahre. Sie wird mit der „Zweiten Kirchlichen Dienstprüfung“abgeschlos sen, die dem Zweiten Staatsexamen von staatlichen Studienräten/Beamten gleichkommt. In der Regel werden Kapläne für zwei Jahre auf einer ersten und für weitere zwei Jahre auf einer zweiten Kaplanstelle eingesetzt, bevor sie für ein Jahr Pfarradministrator
(Vertreter eines Pfarrers) und anschlie ßend Pfarrer werden.
● Was macht ein Kaplan? Er unter stützt den Pfarrer in der Seelsorge. Dazu gehört die Spendung der Sakra mente (Taufe, Firmung oder Beichte) sowie etwa die kirchliche Jugendarbeit. Die genaue Aufgabenzuteilung ge schieht in Absprache mit dem Pfarrer.
● Was verdient ein Kaplan? Das Ge halt von Priestern orientiert sich im Bistum Augsburg an dem von Lehrern an Gymnasien bzw. Beamten im hö heren staatlichen Dienst. (wida)