George Clooney dreht Film über syrische Weißhelme
Projekt Der Hollywood-Star will den Freiwilligen, die Menschen nach Bombenangriffen aus den Trümmern retten, ein Denkmal setzen
Los Angeles George Clooney und sein Produktionspartner Grant Heslov wollen mit ihrer Firma Smokehouse Pictures einen Film über die Weißhelme im syrischen Krieg drehen. Wie das US-Branchenblatt Variety berichtet, seien sie derzeit auf der Suche nach einem Drehbuchautor.
Der Organisation Weißhelme gehören rund 3000 Freiwillige an, die ihr Leben riskieren, um Mitmenschen in Syrien nach Bombenangriffen aus den Trümmern zu retten. Im Verlauf des Syrien-Kriegs haben sie seit 2011 über 73 530 Opfer geborgen. Die Gruppe verlor bei ihren selbstlosen Aktionen rund 150 Mitglieder. Der Dokumentarfilmer Orlando von Einsiedel („Virunga“) drehte den Kurzfilm „The White Helmets“, der im September auf Netflix erschien. Die Dokumentation ist inzwischen für den Oscar nominiert worden. Ein Aktivist wird darin zitiert mit der Aussage: „Bei den Weißhelmen haben wir das Motto: Ein Leben zu retten heißt, die Menschheit zu retten.“
Im Internet läuft eine Petition, den Weißhelmen als „Helden des Friedens“2017 den Friedensnobelpreis zu verleihen. 2016 wurden sie bereits mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Die Kurzdoku soll Clooney als Vorlage für den Spielfilm dienen. Voriges Jahr hatte Clooney im Interview mit dem britischen Sender BBC erklärt, er wollte versuchen, der syrischen Bevölkerung mehr zu helfen, ohne sich jedoch in die Politik zu begeben. Schon 2008 wurde Clooney zum UN-Botschafter des Friedens ernannt. In den vergangenen Jahren reiste er mehrfach in die Krisenregion Darfur, um auf dortige Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. Nach seinen Worten geschah dort der erste Genozid des 21. Jahrhunderts.
Für seine Rolle als CIA-Agent Bob Barnes in dem Politthriller „Syriana“, der in einem namenlosen Staat am Persischen Golf spielt, gewann der Schauspieler 2006 den Golden Globe und den Oscar als bester Nebendarsteller. Im Kino sah man ihn unter anderem in „Money Monster“(2016), einer Satire über die Finanzkrise, und „Monuments Men“(2014) über die Experten für Hitlers Kunstraub in der US-Army.
Die Gruppe verlor bei ihren Einsätzen 150 Männer