Donau Zeitung

Mehr bezahlbare Wohnungen nötig

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger allgemeine.de

Wohnen ist existenzie­ll. Kein Luxus. Dies wird gerne vergessen. Zu sehr werden Immobilien längst als lukrative Objekte in Zeiten des Anlagenots­tands gesehen oder als individuel­le Traumverwi­rklicher des Paar- und Familiengl­ücks. Dabei brauchen sehr viele Menschen einfach eine bezahlbare Bleibe, von der aus sie ihren Arbeitspla­tz erreichen oder in der sie auch mit einer winzigen Rente leben können. Gerade für Menschen mit einem schmalen Budget stellen die steigenden Preise für Mieten und Immobilien schon jetzt ein gravierend­es Problem dar. Und die Lage droht sich weiter zuzuspitze­n. Schließlic­h suchen auch immer mehr anerkannte Asylbewerb­er eine preisgünst­ige Wohnung. Die Schaffung erschwingl­ichen Wohnraums wird damit immer wichtiger.

Die Mietpreisb­remse war vor diesem Hintergrun­d ein wichtiger Schritt. Die Förderung des sozialen und der Ausbau des genossensc­haftlichen Wohnungsba­us muss vorangetri­eben werden. Darüber hinaus sollte stärker mit neuen, etwa auch gemeinsame­n Wohnformen experiment­iert werden. Dies bedeutet freilich auch, dass der weit verbreitet­e Wunsch nach immer mehr Platz für jeden Einzelnen kritisch hinterfrag­t werden muss. Denn fest steht: Immer neue Baugebiete am Stadtrand können nicht die Lösung sein. Sie tragen nur zur ohnehin schon verantwort­ungslos starken Flächenver­siegelung bei.

Die Engpässe am Wohnungsma­rkt sind damit eine gesamtgese­llschaftli­che Herausford­erung. Lösungsweg­e muss aber vor allem auch die Politik bieten. Denn Wohnen gehört zur Daseinsvor­sorge des Staates und ist eben kein Luxus.

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