Mehr bezahlbare Wohnungen nötig
Wohnen ist existenziell. Kein Luxus. Dies wird gerne vergessen. Zu sehr werden Immobilien längst als lukrative Objekte in Zeiten des Anlagenotstands gesehen oder als individuelle Traumverwirklicher des Paar- und Familienglücks. Dabei brauchen sehr viele Menschen einfach eine bezahlbare Bleibe, von der aus sie ihren Arbeitsplatz erreichen oder in der sie auch mit einer winzigen Rente leben können. Gerade für Menschen mit einem schmalen Budget stellen die steigenden Preise für Mieten und Immobilien schon jetzt ein gravierendes Problem dar. Und die Lage droht sich weiter zuzuspitzen. Schließlich suchen auch immer mehr anerkannte Asylbewerber eine preisgünstige Wohnung. Die Schaffung erschwinglichen Wohnraums wird damit immer wichtiger.
Die Mietpreisbremse war vor diesem Hintergrund ein wichtiger Schritt. Die Förderung des sozialen und der Ausbau des genossenschaftlichen Wohnungsbaus muss vorangetrieben werden. Darüber hinaus sollte stärker mit neuen, etwa auch gemeinsamen Wohnformen experimentiert werden. Dies bedeutet freilich auch, dass der weit verbreitete Wunsch nach immer mehr Platz für jeden Einzelnen kritisch hinterfragt werden muss. Denn fest steht: Immer neue Baugebiete am Stadtrand können nicht die Lösung sein. Sie tragen nur zur ohnehin schon verantwortungslos starken Flächenversiegelung bei.
Die Engpässe am Wohnungsmarkt sind damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Lösungswege muss aber vor allem auch die Politik bieten. Denn Wohnen gehört zur Daseinsvorsorge des Staates und ist eben kein Luxus.