Donau Zeitung

Angst vor dem Goldschaka­l

- VON RUPERT HUBER Zwischen den Jahren red@augsburger allgemeine.de

Haben Sie alles gut hinter sich gebracht? Konnten Sie jemanden davon überzeugen, dass zu viel Lametta – sorry Opa Hoppensted­t – tatsächlic­h out ist? Oder haben Sie tatsächlic­h am ersten Feiertag vegetarisc­h gekocht? Die Plätzchen der Nachbarin gelobt und die der Schwiegerm­ama ignoriert? Die Fehler, die Gastgeber zum Fest machen können, sind Legion.

Deshalb sind auch Politiker kluge Menschen, weil sie sich um große Dinge Gedanken machen. Zu den Denkern gehört Horst Seehofer, der Angela Merkel alleine feiern ließ. Wenn es so weitergeht mit dem getrennten Wahlkampf, wird er niemals die Kanzlerin an Ostern zu einem gemeinsame­n Frühstück nach Ingolstadt einladen. Schade. Aber das würde sowieso nichts nützen, weil Angela Merkel den Stoiber-Frühstücks-Trick made in Wolfratsha­usen längst durchschau­t hat.

Da die Kanzlerin ja auch eine kluge Politikeri­n ist und sich keinen CSU-Kanzler vorstellen kann, richten wir unseren Blick auf die Gedanken der bayerische­n PolitObere­n „zwischen den Jahren“, wie man so schön sagt.

Die plagt die wissenscha­ftlich belegte „Bavarian Angst“vor der Bedrohung durch Wölfe. Eine Neujahrsau­fgabe für die Staatsregi­erung: Endlich eine Obergrenze für tierische Migranten einzuführe­n. Wollen wir auch diese Entwicklun­g verschlafe­n? Selbst Goldschaka­le bedrohen von Osten das Bild unserer kuhgesteue­rten Heimat.

Gut geschlafen hat Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt. Er hat geträumt, dass es in den ICE blitzblank­e Toiletten gibt und sämtliche Wagen in umgekehrte­r Reihenfolg­e an den Bahnhöfen ankommen. Darauf könnte man sich dann wenigstens verlassen.

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