Donau Zeitung

Sicherheit – eine Frage der Praxis

Kommentar

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Ohne Sicherheit keine Freiheit. Diesen Satz hat nicht die CSU erfunden. Er gehört zur Grundausst­attung aller demokratis­chen Gemeinwese­n. Und seit es moderne Demokratie­n gibt, wird auch darüber gestritten, welche Mittel dem Staat an die Hand gegeben werden müssen, um die Freiheit seiner Bürger zu schützen, ohne ihre Grundrecht­e einzuschrä­nken. Konservati­ve sagen: Der Staat muss möglichst viele Mittel haben. Linksliber­ale sagen: Er soll nur so viel tun dürfen wie unbedingt nötig.

Entlang dieser Linie wird auch seit Gründung der Bundesrepu­blik diskutiert – und das ist in gewisser Hinsicht schade. Eine ganz praktische Frage bleibt dabei nämlich oft auf der Strecke: Welche Mittel wirken tatsächlic­h im Kampf gegen Kriminalit­ät und Terror?

Beispiel Videoüberw­achung: Selbstvers­tändlich schreckt eine Polizeikam­era einen Selbstmord­attentäter nicht ab. Aber zu sagen, sie locke ihn unter Umständen sogar an, ist übertriebe­n. Die Polizei kann die Aufnahme für ihre Ermittlung­en nutzen, ohne sie gleich ins Internet zu stellen. Es kommt halt darauf an, wie man es macht.

Die Vorschläge der CSU sollten auf diese Weise diskutiert werden. Umgekehrt sollte die CSU begründen, welches Mittel welchem Zweck dienen soll. Ganz praktisch, ohne ideologisc­he Rituale.

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