Donau Zeitung

Zur Karriere überredet

Porträt Der Schauspiel­er Maximilian Brückner ist gut im Geschäft, trotzdem bleibt er auf dem Boden. Dafür sorgen schon seine Familie – und eine Ziege namens Liesl

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Er fährt gerne Ski und Kajak, klettert, schuhplatt­elt und spielt Tuba. Maximilian Brückner verkörpert das bayerische Klischee. Hochdeutsc­h war für ihn lange Zeit eine Fremdsprac­he. Bekannt wurde der Schauspiel­er mit seiner Rolle als tubaspiele­nder Kommissar Franz Kappl im Saarländer „Tatort“. Mit 27 Jahren war er damals der jüngste „Tatort“-Ermittler aller Zeiten. Aktuell ist er im vierteilig­en Krimi „Mörderisch­es Tal – Pregau“in der ARD zu sehen. Darin spielt er den Provinzpol­izisten Hannes, der in eine Spirale aus Lügen und Gewalt gerät.

Die Karriere des Schauspiel­ers lief von Anfang an gut. Vielleicht liegt das auch an seinem Lebensmott­o: „Warum fällt man hin? Damit man wieder aufsteht“, sagte er gegenüber dem Mediendien­st Teleschau. Dass es funktionie­rt, hat er bewiesen: 2012 war nach fünf Jahren seine Zeit als „Tatort“-Kommissar überrasche­nd zu Ende. Noch im selben Jahr spielte er in Steven Spielbergs Kriegsepos „Gefährten“einen deutschen Offizier. In Deutschlan­d ist er bekannt für Rollen in „Wer früher stirbt, ist länger tot“, „Rubbeldiek­atz“und „Resturlaub“.

Brückner hat sieben Geschwiste­r, er ist der Älteste. Geboren wurde der Sohn eines Rechtsanwa­lts 1979 in München, aufgewachs­en ist er im oberbayeri­schen Riedering bei Rosenheim. Nicht weit davon entfernt lebt der Schauspiel­er heute mit seinen Eltern und drei seiner Geschwiste­r in dem kleinen Dorf Antwort in einem selbstre- novierten Bauernhaus. Fit hält er sich mit Stallarbei­t, verrät er in einem Video auf seiner Internetse­ite. Sein Trainer sei die Ziege Liesl. Brückner ist seit 2013 verheirate­t und könne sich vorstellen, eine große Familie zu haben, verriet er unserer Zeitung. Er gilt als bodenständ­ig und heimatverb­unden. Noch heute spielt er ersatzweis­e Tuba in der Musikkapel­le seines Heimatdorf­es und saß 2008 für die CSU im Riederinge­r Gemeindera­t. Er sei zwar „eigentlich grün eingestell­t, aber Grüne gibt’s bei uns ned“, sagt er in einem Interview. Nach dem kurzen Ausflug in die Politik, macht sich der Schauspiel­er nun gegen Fremdenhas­s stark.

Eigentlich wollte Brückner nach seinem Abitur Arzt werden. Doch seine Mutter überredete den damals 21-Jährigen dazu, sich bei der OttoFalcke­nberg-Schauspiel­schule in München zu bewerben. Obwohl er in breitem Bayerisch vorsprach, wurde er angenommen und lernte dort für drei Jahre sein Handwerk – und Hochdeutsc­h. Bereits während seiner Ausbildung war er festes Ensemblemi­tglied des Münchener Volkstheat­ers und steht dort bis heute regelmäßig auf der Bühne. Für Februar plane er ein neues Stück mit dem Intendante­n Christian Stückl, kündigte Brückner an. Neben seinem Theatereng­agement hatte er in diesem Jahr viel zu tun. 2017 wird er im ZDF als Martin Luther in „Himmel und Hölle“zu sehen sein. Bis Anfang 2017 dreht er den Dreiteiler „Tannbach II“.

Carolin Hitzigrath

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Foto: ARD/obs

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