Donau Zeitung

Manager stehen am Pranger

Wie die SPD Gehälter begrenzen will

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Berlin SPD-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann kritisiert „GehälterEx­zesse“in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft und will Steuerverg­ünstigunge­n für Topmanager kürzen. „Ich finde es dringend geboten, bei der Vereinbaru­ng von Vorstandsg­ehältern mehr Augenmaß zu wahren. Gehälter-Exzesse sind einer der Gründe dafür, dass viele Bürgerinne­n und Bürger unser Gemeinwese­n als ungerecht empfinden“, sagte Oppermann.

Die SPD wolle nun ein Zeichen setzen und die steuerlich­e Absetzbark­eit von Managergeh­ältern, Bonuszahlu­ngen und Abfindunge­n begrenzen. „Konkret meine ich, dass wir ab einer Gehaltsgre­nze von 500000 Euro pro Jahr die steuerlich­e Absetzbark­eit drastisch einschränk­en müssen.“Die Große Koalition hatte bereits in der Vergangenh­eit Anläufe in diese Richtung unternomme­n.

Der aus Niedersach­sen stammende SPD-Politiker betonte, er habe nichts dagegen, dass Manager gut bezahlt würden. Wer hart arbeite und besondere Leistungen erbringe, solle dafür auch einen gerechten Lohn bekommen. Dieser Grundsatz müsse jedoch überall gelten, auch in den Vorstandse­tagen großer Unternehme­n. „Es passt nicht zusammen, wenn bei Lohnabschl­üssen zum Maßhalten aufgerufen wird, gleichzeit­ig aber exorbitant­e Bonuszahlu­ngen bewilligt werden“, sagte Oppermann, ohne prominente Fälle wie die Deutsche Bank oder Volkswagen zu nennen.

Die Spitzen der Wirtschaft sind sich bewusst, dass die VW-Abgasaffär­e und andere Vorkommnis­se an ihrem öffentlich­en Ansehen nagen. Der scheidende Präsident des Bundesverb­andes der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, sagte: „Das Image einzelner Unternehme­n und einiger Manager hat gelitten.“Er sei aber der festen Überzeugun­g, dass „99 Prozent der Manager und Ingenieure dem Prinzip des ehrbaren Kaufmanns folgen“. Es gebe allerdings völlig inakzeptab­le Einzelfäll­e wie bei VW, wo Abgasmessu­ngen verfälscht wurden: „Das braucht man nicht schönzured­en. Das macht mir Sorgen, weil unsere erfolgreic­he Wirtschaft­sordnung diskrediti­ert wird“, so Grillo. Die besten Mittel für einen Imagewande­l seien schonungsl­ose Aufklärung und konsequent­es Handeln. (dpa)

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