Mitten in der Pubertät
Tipp des Tages ProSieben zeigt mit „Doktorspiele“eine Teenie-Klamotte
ProSieben, 20.15 Uhr Die große Kunst im Filmgeschäft ist es, die Sprache des Zielpublikums zu sprechen. Doch nicht immer gelingt das. Die Teenie-Klamotte „Doktorspiele“wollte offenbar vom Trend zum Leichten profitieren. Mit 700000 Kinogängern fiel das Einspielergebnis nicht übel aus. Doch das Herz der Kritiker konnte der Film nicht gewinnen. Jetzt zeigt ProSieben das Stück erstmals im Free-TV.
„Doktorspiele“erzählt eine Coming-of-Age-Geschichte, in der sein sprechender Penis den pubertierenden Andi um den Verstand bringt. Die Zutaten sind die gleichen wie für jeden herkömmlichen High-School-Film: Ein unbedarfter guter Junge (Merlin Rose), die zickige, selbstverliebte Jahrgangsschöne (Ella-Maria Gollmer), ein gut gebauter Konkurrent („Rubinrot“-Star Jannis Niewöhner), ein trotteliger bester Freund (Max von der Groeben, „Fack ju Göhte“) und das natürliche, hübsche Mädchen, das spätestens beim Happy End mehr ist als ein Kumpeltyp.
Zwar spielen die Protagonisten in „Doktorspiele“mit Smartphones und reden über Facebook. Ansonsten aber wirkt der Film seltsam unmodern, wie ein Abklatsch der 2000er Komödien. Regisseur Marco Petry dürfte die „American Pie“-Reihe Pate gestanden haben. Der Film ist klischeebelastet, die Gags flach. Störend sind Dialoge wie: „Wer ficken will, muss freundlich sein“– das galt schon in den 1990ern. Mit seiner triebgesteuerten Teenagerkomödie wandele Petry „zwischen Primitivhumor und Peinlichkeit, wobei dank der ungeniert aufspielenden Nachwuchsstars auch einige Lacher herausspringen“, schreibt cinema.de. (dpa)