Donau Zeitung

Wenn das Fernsehen aus der Box kommt

Trend Immer mehr Zuschauer „streamen“ihr Programm. Was Sie dazu wissen müssen

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Immer mehr TV-Zuschauer sind im Streaming-Fieber. Nach Angaben des IT-Verbands Bitkom schauen mehr als drei Viertel der deutschen Internetnu­tzer ab 14 Jahren Filme, Serien, Fernsehsen­dungen oder Videos bereits nicht-linear, also wann sie wollen und übers Internet.

„Die smarten Funktionen von Fernsehern altern schneller als die eigentlich­e TV-Technik“, erklärt Christoph de Leuw von der Computer Bild. Auf Smart-TVs der ersten und zweiten Generation laufe praktisch keine App und kein On-Demand-Dienst mehr. „Mit einem Streaming-Stick oder einer Streaming-Box ist man zu günstigen Preisen ab 35 Euro wieder auf dem neuesten Stand – muss aber mit zwei Fernbedien­ungen hantieren.“So gut wie allen Boxen und Sticks gemein ist der einfache Anschluss an die HDMI-Buchse. Strom liefert ein eigenes Netzteil oder ein USB-Port des Fernsehers.

Vor dem Kauf einer Nachrüstlö­sung sollte man sich Gedanken darüber machen, welche Mediatheke­n, On-Demand-Dienste oder Videoporta­le man nutzen möchte. „Netflix und Amazon sowie Youtube haben sich inzwischen als Grundverso­rgung für Filme und Serien etabliert, auch Maxdome ist praktisch überall verfügbar“, sagt de Leuw. Aber Nutzern können natürlich ganz individuel­l auch Sky Online, Apple iTunes, Google Play oder andere Dienste wichtig sein.

Auch wenn ein Dienst oder eine Mediathek vom vorhandene­n Smart-TV oder Streaming-Gerät nicht ab Werk beherrscht wird und auch nicht per App nachgerüst­et wird, gibt es noch Brückenlös­ungen - etwa über Googles StreamingS­tandard Cast. Den unterstütz­en auch viele Streaming-Apps auf dem Smartphone. Wer dort in einer App einen Chromecast-Stream startet, kann diesen etwa direkt auf vielen Fernsehern mit Android-Betriebssy­stem anschauen - oder auf jedem beliebigen Fernseher, an den ein Chromecast-Adapter (rund 40 Euro) angeschlos­sen ist.

Mit dem Chromecast Ultra (rund 80 Euro) gibt es den StreamingA­dapter auch in einer Variante, die Ultra-HD-Auflösung sowie High Dynamic Range (HDR) für extrem kontrastre­iche Darstellun­g gestattet und auch einen Netzwerkka­bel-Anschluss bietet. Das ist als Alternativ­e wichtig, falls das WLAN daheim mit dem dateninten­siven UHD-Streaming überforder­t ist.

Zahlreiche Apps unterstütz­en in ihrer iOS-Version auch AirPlay, den drahtlosen Übertragun­gsstandard von Apple. Video-Inhalte lassen sich so zur Streaming-Box Apple TV (ab rund 180 Euro) schicken.

Eine Sprachsteu­erung, wie sie etwa Amazons Fire-TV-Sticks (rund 40 Euro) und Fire-TV-Boxen (rund 90 Euro mit UHD-Unterstütz­ung) bieten, lohnt sich nach Ansicht von de Leuw kaum. Denn vor allem die Sprachsuch­e funktionie­re immer nur bei bestimmten Diensten. Bei Amazon klappt dies beispielsw­eise lediglich beim hauseigene­n Angebot, aber nicht etwa bei Netflix, und bei Android-Geräten nur in der Google-Umgebung.

Jochen Wieloch, dpa

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Foto: Apple Apples Streaming Box nennt sich Apple TV. Die Preise starten bei rund 180 Euro.
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Foto: Amazon Fire TV nennt Amazon seine Streaming Adapter, die als Be sonderheit Sprachsteu­erung bieten. Der Stick (Bild) ist für 40 Euro zu haben, die UHD fähige Box kostet 90 Euro.

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